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Bonner Karnevalisten bauen neue Halle

Bonner Karnevalisten bauen neue Halle

Stadt will 485 000 Euro Zuschüsse gewähren und macht Weg frei für Moschee

Bonn. Wenn es doch einmal bei den guten Nachrichten bleiben würde. Die Karnevalisten freuen sich, dass nun endlich eine Lösung gefunden ist und sie bald mehr Platz für ihre Büros, Prunkwagen und den Fundus haben werden. Jedoch kommt als böse Überraschung hinzu, dass Außenhaut und Dach des Hauses des Karnevals an der Hohe Straße mit Asbest belastet sind.

"Das muss komplett saniert werden", sagte Horst Bachmann, Präsident des Festausschusses Bonner Karnevals, als er gestern zusammen mit Vertretern der Stadt die Erweiterungspläne vorstellte.

Dadurch kann die Verwaltung nun mit dem Verein Muhajirin konkret über den Standort Brühler Straße für die dort geplante Moschee verhandeln. Denn die Narren, die ebenfalls mit diesem Areal liebäugelten, haben nun mit dieser Adresse nichts mehr zu tun.

Jahrelang haben Stadt und Narren miteinander gerungen, zahlreiche Standorte begutachtet und über Zuschüsse verhandelt. "Aus beiden Parteien sind am Ende Partner geworden", versicherte Martin Krämer, Leiter des Liegenschaftsamtes. Demnach wird der Festausschuss im Dransdorfer Gewerbegebiet ein 1 500 Quadratmeter großes Grundstück erhalten, wo nach Aschermittwoch eine 800 Quadratmeter Leichtbauhalle errichtet wird.

Dafür schießt die Stadt 370 000 Euro zu, der Festausschuss trägt 50 000 Euro selbst. 115 000 Euro Unterstützung gibt es dann noch einmal für das bestehende Haus des Karnevals an der Hohe Straße, das weiter bestehen bleibt und über eine Brücke fünf Minuten zu Fuß von der neuen Halle entfernt lieg. Über die Zuschüsse entscheidet der Stadtrat am 18. Dezember.

"Wir wollten ein neues Domizil, weil wir mit den jetzigen Zuständen nicht mehr weiterkommen", sagte Bachmann. Für den Bau prächtiger Rosenmontagswagen sei es viel zu eng. Außerdem seien die heutigen Bauordnungsvorschriften nicht mehr erfüllt. Sollten mal Schulklassen eingeladen werden, um ihnen das Brauchtum zu erklären, sei dafür kein Platz.

Die Karnevalisten schätzen, dass sie mehr als 500 000 Euro selbst zahlen müssen, um alle Umbaupläne in die Tat umsetzen zu können. Doch auch mit einem Darlehen und Unterstützung des Großen Senats sei zunächst nur die Hälfte machbar. So folgt nach dem Hallenbau ab März 2009 die Asbestsanierung. Weitere Vorhaben: der Bau von Garderobe, neuen Toiletten und einem Besucherraum. Auch die Tannenbuscher Wagenbauhalle soll umgestaltet werden.