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Herrensitzung in Ahrweiler: AKG-Narrhalla wurde zum Tollhaus

Herrensitzung in Ahrweiler : AKG-Narrhalla wurde zum Tollhaus

Mit einer zünftigen Herrensitzung eröffnete die Ahrweiler Karnevals Gesellschaft (AKG) im Bürgerzentrum die heiße Phase des Karnevals.

550 Jungs, Männer und Oldies von 18 bis 80 Jahren verwandelten die Halle zeitweise in ein Tollhaus. "Wir werden euch heute einen Männer-Wellnesstag mit kölschen Delikatessen bieten", versprach Sitzungspräsident Udo Groß. Er moderierte in originaler Arbeitstracht eines Kölner Brauhauskellners, auch "Köbes" genannt, und servierte dabei allerlei jecke Delikatessen aus der nahen Domstadt, ihrer weiteren Umgebung, aber auch aus dem Ahrkreis.

Die leckere Mischung stimmte, das feiernde und größtenteils wild und bunt kostümierte Volk passte sich an. Einige nahmen Bänke und Tische während der gesamten fünf Stunden als Stehplatz ein, wer nicht auf dem Tisch stand, hatte dort ein Pittermännchen, also ein Fass Kölsch, platziert.

Mittags gab es deftige Hausmannskost, damit alle das Ende der Sitzung auch erleben konnten, der Startschuss fiel ja bereits zur besten Frühschoppenzeit. An den Tischen fanden sich jede Menge Vereine ein, nicht nur aus den Ahrweiler Stadtteilen.

Auf der Bühne jagte ein Kracher den nächsten. Gelernt hatte man aus den Erfahrungen der ersten Herrensitzung im vergangenen Jahr. Redner, denen man zuhören musste, gab es nur im frühen Sitzungsstadium. Und das waren keine kölschen Bütten-Asse, sondern Comedians, die in der karnevalsfreien Zeit große Hallen füllen und mit kleinen Störungen umzugehen wissen.

Holger Müller in der Person des "Ausbilders Schmidt" hatte da überhaupt keine Probleme, mit militärischem Drill sorgte er schnell für Ruhe im Saal. Dabei gab sich der Wahl-Kölner politisch korrekt: "Darf man überhaupt noch Frau sagen, oder muss man das umschreiben, zum Beispiel mit "Unmann" oder "Anti-maskuline?" Für den Ausbilder eine berechtigte Frage, Zigeunersoße heiße ja auch neuerdings "Sinti- und Roma-Dressing." Lacher im Sekundentakt produzierte der Duisburger Markus Krebs mit seiner Kneipenwitz-Comedy. Krebs plauderte aus seinem Umfeld, wie der Kneipe, in der es ganz bestimmt keine Sagrotan-Wochen gebe, und den Kumpels, die beim "Kniffel" auch schon mal die Chance streichen.

Ansonsten war es eine große Party. Dafür sorgte schon zum Auftakt die Kölner Band "Kasalla", die trotz ihrer Jugend bereits zu den ganz Großen in der Domstadt zählt. Beim "Stäänefleejer", "Kumm mer leeve" und ihrem Hit "Pirate" sang der ganze Saal. Das wurde beim Auftritt der "Boore" noch doller. Seit Hendrik Brock dort Frontsänger ist, hat sich das Quintett zu einer Top-Partyband entwickelt.

Auf dem Weg dorthin sind garantiert auch "Sösterhätz", die mit ihrem rheinischen Rock-Pop im vergangenen Jahr erste Preise abräumten. "Von Euch wird man noch viel hören", prophezeite Udo Groß dem Sextett.

Ein Heimspiel hatten derweil Jeckediz, die am Sonntagnachmittag mit dem Covern jecker kölscher Superhits ebenso einzuheizen wussten wie die Niederzissener "Botzedresser", die zum Ende der Sitzung nicht nur ein musikalisches Feuerwerk abbrannten, sondern echte Pyrotechnik einsetzen. Zudem gab es einiges fürs Auge. Aus Köln waren mit dem Tanzcorps der Gesellschaft "Sr. Tollität Luftflotte" mehr als 30 akrobatische Tänzerinnen und Tänzer angereist. Da hielt das Publikum im Saal des Öfteren den Atem an, so wirbelten Männer ihre Tanzpartnerinnen durch die Luft im Bürgerzentrum.

Natürlich muss die AKG auch ihre eigenen Mädels nicht verstecken. Solomariechen Irena Schmitz zeigte gleich zum Start der Sitzung auf der Bühne, was sie drauf hat. Die großen Funken durften den Männern später mit ihren Tänzen ebenfalls den Kopf verdrehen. Das hatten "Just For Fun" aus Walporzheim zuvor mit ihrem Westerntanz auch schon versucht.