Session 2011/2012 : Bernd Krätz regiert Heimersheim
Heimersheim Der neue Prinz war wie immer hinterm roten Vorhang versteckt. Wer sich in der "Duschkabine auf zwei Beinen", so ein jecker Zuschauer, verbarg, war bis zum Schluss das große Rätsel. Als es gelüftet wurde, ging zunächst das Licht in der Landskroner Festhalle aus und dann präsentierte sich als 59. Heimersheimer Prinz Bernd Krätz seinen Untertanen.
Ein Raunen ging durch die Halle, und Jubel brandete auf, als der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft (KG) "Närrische Landskroner", Dieter Schäfer, ihn als den Nachfolger des zuvor feierlich verabschiedeten Klaus-Peter Danko vorstellte.
"Nur drei Stunden" habe der neue Regent gebraucht, um Ja zu sagen, so Schäfer. Einen guten Prinzen zu finden, sei nicht einfach. Aber "der Neue" kam an. Zwar ein bisschen nervös, aber doch sehr souverän übernahm die Tollität den Stadtschlüssel von Rudi Frick und das Zepter von seinem Vorgänger, der ein ehemaliger Klassenkamerad von ihm ist.
In seiner Regierungserklärung verfügte er, dass seine Töchter Julia und Carla, die beide in den Vorjahren als Heimersheimer Weinköniginnen amtierten, stets einen "wohltemperierten Roten" für ihn bereit halten, und, dass der Senat ihn beim Weinfestumzug 2012 in einer standesgemäßen Sänfte hofiert.
Der Wein als der Gegend gutes Gewächs kommt auch im Prinzenmotto zum Tragen: "Wo Weng wies, wies och Spass on Freud. Dröm trinkt on lacht ihr leve Leut, am Daach, en der Naach, he on daheim, dat wünscht Ööch Prinz Bernd II. von Heimersheim."
Bernd Krätz ist 48 Jahre alt und wohnt mit Frau Birgit und den beiden Töchtern an der Heimersheimer Grabenstraße. Als Kind spielte er mit Begeisterung Fußball bei der SG Landskrone und dann im Tambourcorps Flöte und Lyra. Nach Kaufmannslehre und Studium war der Diplom-Betriebswirt Sachverständiger für Finanzdienstleistungen und Leiter Rechnungswesen in der Klinik Niederrhein.
Derzeit arbeitet er bei einem Sinziger Unternehmen in Sachen Finanzierung, Investition und Controlling. Als Adjutant wird Prinz Bernd II. von Frank Heimermann, der vor elf Jahren in Heimersheim das Narrenvolk regierte, begleitet. Außerdem kann er auf Kinderprinz René Gäb an seiner Seite bauen, der noch bis zur Jubiläums-Kindersitzung Ende Januar das Sagen hat und zu Beginn der Sitzung unter Leitung von Sitzungspräsident Wolfgang Steinheuer mit Konsorten und Elferrat einzog.
Die Bühne enterten neben dem großen Funkenheer auch die Showtanzgruppe Rio Palace, Feuerwehrmann Kresse alias Klaus Böhnke und das Duo Jeckediz - Andreas Hosse und Dirk Schoemackers.
Der KG-Vorstand freute sich über einen 4 500 Euro-Scheck seiner Förderer vom "Corps de la Suite" und auch über die treuen Mitglieder der "Närrischen Landskroner". Dieter Schäfer ehrte für ihre jeweils 60-jährige Mitgliedschaft Ernst Josef Welter und Paul Odenkirchen, der 1952 auch der erste Prinz war und die Heimersheimer Funken gründete.
Seit 25 Jahren dem Heimersheimer Karneval verbunden sind Petra und Wolfgang Sion, Michaela Schumacher, Heinz-Dieter und Hans-Bernd Münch, Alfred Füllmann und Volkmar Bondorf. Und vor 25 Jahren amtierte Hans-Josef Steinheuer als Prinz.
