Jeckes Treiben schon am frühen Mittag
Kölsche Spitzenkräfte sorgen für närrische Stimmung im Sinziger "Murrepalast"
Sinzig. "Joot droop" und richtig närrisch zeigte sich das Publikum im rot-weiß geschmückten Murrepalast in Sinzig-Westum bei der zweiten Auflage der großen AW-Karnevals-Show. Ungewöhnliche Startzeiten für närrische Aktivitäten im Murrepalast haben im jecken Westum Tradition. Die große Karnevals-Show zog einmal mehr am Samstag die Jecken aus dem gesamten Kreisgebiet an.
Der Startschuss für die Veranstaltung, für die die Kreissparkasse die großen karnevalistischen Spendierhosen angezogen hatte, fiel um 11.11 Uhr. Aber Westums Sitzungspräsident Bernd Fuchs, der die Veranstaltung gemeinsam mit Michael Giel moderierte, ging die Kombination von "Guten Morgen" und "Alaaf" ebenso flott über die Lippen, wie KSK-Vorstand Dieter Zimmermann und Landrat Jürgen Pföhler.
Nach leichten stimmungsmäßigen Aufwärmübungen durch die Hellenbacher Jonge und den umjubelten Auftritten der Kindertanzgruppen "Westumer Möhrchen", "Fidele Möhrchen" und "Merinos" wurde an der Sonnenstraße Programm vom Feinsten geboten.
Dazu enterte zunächst ein Mann die Bühne, der einen mächtigen Vogel hat. Fred van Halen hat sich als Bauchredner und karnevalistisches Urgestein in der Kölner Karnevalsszene längst einen großen Namen gemacht. Sein bunt gefiederter "Partner" Emu Aky hat einfach einen frechen Schnabel.
"Du bist bestimmt gerne Prinz", lästerte der Vogel in Richtung Sinzigs Tollität Thomas I. Waldminghaus. "Dann kannst Du Deinen Neigungen nachgehen und in der Öffentlichkeit Strumpfhosen tragen", erweiterte das Federvieh seine Lästerrede auf alle Tollitäten.
Die KG Rot-Weiß Westum hatte als Gastgeber mit großem Einsatz für Zeltschmuck und Bewirtung gesorgt. Und fast alle Karnevalsgesellschaften aus dem Kreis waren mit Delegationen und Prinzenpaaren vorbeigekommen. Im Murrepalast gab es danach Stimmung pur. Mit den "Filue" und den "Rabaue", den "3 Colonias" und den "Botzedresse" aus dem Brohltal war für Stimmung gesorgt.
Dass der Murrepalast nun schon zum zweiten Mal auf dem Gelände der ehemaligen Spedition Heuser an der Sonnenstraße steht, bedeutet übrigens nicht, dass die Westumer Jecken ihren Standort "In der Galters" aufgegeben haben. Um die juristischen Streitereien hatte es in den vergangenen Jahren bundesweite Schlagzeilen gegeben.
Waren es im Vorjahr große Erdbewegungen auf der Wiese, so sind es in diesem Jahr die Feierlichkeiten der Westumer Junggesellen, die ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Die Veranstaltungsabende "In der Galters" sind höchstrichterlich begrenzt. KG und JGV hatten eine entsprechende Vereinbarung getroffen.lz
