Prinz Jürgen II. schöpft aus dem Vollen

Nicht nur Kamelle, Strüßjer und Pralinen gibt es für die Karnevalisten am Zugweg in Sinzig, viele Gruppen, wie hier das Blasorchester Insul, sorgen auch für die passende Musik. *Foto: Martin Gausmann*

Tausende von Jecken sehen in Sinzig 60 Zugnummern und zum krönenden Abschluss ihre Tollität

Sinzig. (lz) Prinz Jürgen II. betätigte sich als Wetterfrosch: Schließlich hatte er beim Rathaussturm vergangene Woche für den Veilchendienstag Sonnenschein prophezeit und sich damit weit aus dem Fenster gelehnt.

Und beim großen Schaulaufen der Narrenschiffe wollten am Dienstag tatsächlich einige Jecken während des Zuges sogar "dat Sönnchen" gesehen haben - auf jeden Fall aber blieb es trocken.

Fast 60 Zugnummern, darunter ein Dutzend Punktwagen, hatte Zugleiter Wolfgang Kruppa um 14.11 Uhr auf die Reise durch die mit Jecken übervölkerte Innenstadt geschickt. Und für den Prinzen war der Jubel von tausenden Narren eine schöne Belohnung für eine überaus gelungene Session.

Bunt, jeck und fantastisch vielfältig war das Veilchendienstagsbild in Sinzig. Als "blaue Engel" feierten die Jungs und Mädels des THW ihre Premiere beim Zug. Da sorgten die Sankt Hubertus-Schützen in der Verkleidung des "Sarotti-Mohrs" für süße Kindheitserinnerungen.

Eine Sonderrolle im Zug ging an die Jungs mit dem "Gold in der Kehle". Denn die Mannen der "Cäcilia" waren nach längerer Pause erstmals wieder dabei. Eine Art Pflichtveranstaltung für sie, denn das Sessionsmotto der Närrischen Buben: "M`r feiere Fastelovend mit Sang und Klang" ist ja auch eine Hommage an das 150-jährige Jubiläum der Sänger.

Als lauter kleine, kesse Pippi Langstrumpfs kamen die Stadtmauremöhne daher. Die Bodendorfer Möhne hatten sich als Kartoffeln gewandet. Ob es ein Betreuungsabkommen mit den Löhndorfer Möhnen, die als Gärtner unterwegs waren, gab, sei dahingestellt.

Mit "Murre und Landrat" war die Westumer KG unterwegs, während der Kegelclub "Gut Holz" sein "9 Mal 11-jähriges Jubiläum" feierte. Die "Einzeljecken" mit verrückten Einfällen gehören auch in den Zug.

Den "Wasserdeckelklang-Fang", den Friederieke Gross-Koschinski darstellte, musste man gesehen haben. Absolutes Urgestein des Straßenkarnevals: Heinz Degen. Sein 59. farbenfrohes Projekt kam unter dem Motto "Blome, Farwe, Fantasie satt, en Groß an os Vaterstadt" daher.

Zwölf Musikgruppen begleiteten den Zug, wobei die "Blau-Weißen" Spielleute aus Bad Bodendorf die Prinzenbegleitung - die Tollität wohnt dort - übernommen hatten. Wie überhaupt die Bodendorfer im Zug für Akzente sorgten. So die Showtanzgruppen "Blue Velvet" und "Blue Stars". "Hurra die Schule" brennt hieß es da.

Bilder vom Zug in Sinzig