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Prinz Rico feiert umjubeltes Heimspiel

Prinz Rico feiert umjubeltes Heimspiel

Beherzt und schwungvoll geht es bei der Milljöh-Sitzung der GKG Bergfunken in der kleinen Beethovenhalle zu - Jubiläumsorden und Plüschesel - "Jodesberger Junge" legen einen umjubelten Auftritt hin

Muffendorf. Der Auftritt hat sich gelohnt, mag sich manche der jungen Tanzmäuse gedacht haben, die bei der Eröffnungszeremonie zur Milljöh-Sitzung der GKG Bergfunken in der kleinen Beethovenhalle mit von der Partie waren.

Begleitet vom Fanfarencorps Flerzheim legte das GKG-Kindertanzcorps in schmucker rot-schwarzer Uniform ein paar zünftige Tänze aufs Parkett. Als Belohnung dafür gab's zum Orden noch einen dicken Plüschesel. Der Esel ist bekanntlich das Wappentier der GKG.

Der Jubiläumsorden anlässlich des 60-jährigen Vereinsgeburtstages in diesem Jahr zeigt ihn, wie er mit einem gewaltigen Satz über das stilisierte Vereinshaus springt. Ähnlich beherzt und schwungvoll ging es auch bei der "Milljöh-Sitzung" zu, die im Muffendorfer "Gürzenich" über die Bühne ging.

Sitzungspräsident Hans-Jürgen Züllighofen und seine närrische Mitstreiter vom Elferrat blickten mit Wohlgefallen auf vollbesetzte Stuhlreihen, auf denen bunt kostümierte Jecken dicht gedrängt saßen.

Für einen Partner zum Schunkeln musste da niemand lange suchen, und so war schon beim Auftritt der allseits bekannten und beliebten "Botzedresser" die Stimmung in kürzester Zeit auf dem Siedepunkt.

Und bald suchten zwei Trompeter den Kontakt zum Publikum, kletterten auf die Tische und bliesen den Narren kräftig den Marsch. Was heißt überhaupt "Milljöh"? "Richtig urig, so, wie die Muffendorfer eben sind", erklärte Dorothea Schwüppe, die immer vom Heiderhof zu den Bergfunken pilgert.

Diesmal waren sie und ihre Mutter Anne-Elisabeth als wandelnde Kölschgläser unterwegs. Eine Federboa diente als Schaumkrone. "Alles selbst geschneidert", betonte die Närrin aus Überzeugung, die auch schon mal als Telefon oder Käseecke zu bewundern war.

Wenn sie sich mit ihrer Mutter, einem GKG-Mitglied, zum Kostümschneidern zusammensetzt, wird daraus eine Art privater Prunksitzung: "Zwei Nähmaschinen, Sekt und Karnevalsmusik!"

Mit deftigen Szenen aus dem Eheleben ernteten die "Beckendorfer Knallköpp" Lachsalven, und auch die weiteren Programmpunkte wie "de Bönnche", "de bonte Pitter", Mario Fuchs und den Rheinfanfaren Hersel erwiesen sich als Stimmungskanonen.

Neben dem Godesberger Prinzenpaar schauten auch die Tollitäten aus Bonn vorbei. Kein Wunder, ist doch Prinz Rico I. Senator bei den Bergfunken. Dem närrischen Volk servierte er spitzzüngige, lokalpolitische Bonmots.

Einen umjubelten Auftritt legten die "Jodesberger Junge" hin. Ihre Mischung aus bekannten Hits und Eigenkompositionen traf den Nerv des Publikums, das sich immer wieder zu lautstarkem Mitsingen motivieren ließ.

Sogar Willy Millowitsch (alias Manni Schlotterbeck) holte die Band herab auf die Muffendorfer Bühne. "Wir haben extra im Himmel angerufen", so Frontmann Toni Schlotterbeck. Für Gründungsmitglied und Sänger Rolf Schlotterbeck wurde es ein Abend mit Wehmut.

In dieser Session nimmt der Sänger nach 30 Jahren Abschied von den karnevalistischen Bühnen der Region. "Ich sage Danke", rief er seinen Fans zu, und der ganze Saal sang: "Das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder."