"Fidele Sandhasen" zeigen akrobatische Tänze

Muffendorf. (nfz) Stimmungsvolles Ambiente bot die kleine Beethovenhalle in Muffendorf, die für die "Milljöh-Sitzung" der Großen Karnevalsgesellschaft Bergfunken prachtvoll geschmückt worden war.

Rot-Weiße Tuchbahnen spannten sich unter der Decke, von den Balken der gediegenen Holzkonstruktion baumelten Stoffclowns mit rot-weißen Regenschirmen. "Ihr seid ja schon gut drauf", riefen "De Botzedresser" dem Publikum im vollbesetzten Saal zu.

"Jetzt geht''s los, wir sind nicht mehr aufzuhalten", sang die urige Truppe. Die bunt kostümierten Narren ließen sich das nicht zweimal sagen und klatschten und tanzten begeistert mit.

Eröffnet wurde das Sitzungsprogramm mit dem Einmarsch des Elferrates und des Kindertanzcorps. Die jungen Nachwuchstänzer gaben sogleich einige Proben ihres Könnens ab, bevor dann "De schäle Schäng" mit launigen Verzällcher und punktgenauen Pointen die Lachmuskeln strapazierte.

Eine Augenweide waren die "Fidelen Sandhasen" aus Oberlar, die mit zum Teil schwindelerregenden Tanzchoreographien das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinrissen.

Da wurden die Mädels durch die Luft geworfen und gedreht, dass einem der Atem wegblieb, flugs noch eine rasante Kasatschok-Einlage eingestreut, gefolgt von waghalsigen Hebefiguren und Pyramiden der Extraklasse, wobei manche artistische Sondernummer wegen der niedrigen Deckenhöhe gestrichen wurde.

Mit ihrem Können haben sich die Fidelen Sandhasen gerade den Titel des Deutschen Vizemeisters im Gardetanz erstritten. Sitzungspräsident Hans-Jürgen Züllighofen ließ es sich nicht nehmen, einer schmucken Tänzerin ein Bützje zu verpassen.

Neidische Rufe aus dem Saal quittierte er mit der Bemerkung: "Was meint ihr denn, warum ich im Elferrat bin?" Begeistert gefeiert wurden die "Jodesberger Junge".

Bevor sie ihre Potpourris bekannter Karnevalshits anstimmten, wurden im Saal bereits die Fan-Schals in die Höhe gehalten. Ein neuer Titel aus eigener Feder heißt "Mir sin alles Kinder he vom Rhing", der vom Publikum nach kurzer Zeit aus vollem Herzen mitgesungen wurde. Kommentar von der Bühne: "Der Gefangenenchor aus Muffendorf!".

Ein Heimspiel absolvierten Natascha Thiery und Oliver "Olli" Fröhlich, die als schmuckes Tanzpaar der GKG auf die Bühne traten. In urtümlichem Vorgebirgsplatt, das so klang wie sich deftiger Ackerboden anfühlt, erzählte "Madam Motterboddem" mit Kittel und Mistgabel kuriose Geschichten.

Zwar verstand der Chronist keine Silbe, nahm aber die Lachsalven im Saal zur Kenntnis . Viele attraktive Beiträge, darunter auch der Besuch des Godesberger Prinzenpaares Peter IV. und Godesia Silke, hielten die Jecken noch bis weit in die Nacht bei Laune.