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Mann mit der Flitsch hat nichts verlernt

Mann mit der Flitsch hat nichts verlernt

In der Stadthalle Bad Godesberg begeistert Hans Süper beim Rheinischen Nachmittag mit Geschichten und Musik

Bad Godesberg. Wellige Haarpracht, verschmitztes Grinsen, schwarzgerandete Brille, ein buntscheckiger Mantel, "de Flitsch" im Arm und jede Menge "Verzällcher" auf der Zunge: Das ist Hans Süper, ein Original, wie es selbst der Kölner Karneval nicht oft hervorbringt. Im letzten Jahr trat der Mann, den man auch als halbes "Colonia Duett" kennt, von der Bühne ab.

Jetzt war er wieder da - im Kleinen Saal der Stadthalle. "Ich werde jetzt älter", klagte er, "bald lass ich mir Essen auf Rädern bringen - von Michael Schuhmacher."

Mit leicht knarziger Stimme und in deftigem kölschen Dialekt gab Süper den Mann aus dem Volk, der nicht immer so recht versteht, was in der Welt vor sich geht. Etwa im OP eines Krankenhauses. "Schwester, die Instrumente", mahnte dort der Arzt.

"Ja wollen die jetzt erst noch Musik machen?", rätselte Patient Süper. Doch weshalb die Kittel im Krankenhaus grün sind, war ihm immerhin klar: "Damit man sich an die Farbe gewöhnt, wenn man ins Gras beißt." Aufmerksamkeit erregte er am Strand in Spanien: "Ich hatte meinen Tanga verkehrt herum an."

Die Gäste im Saal bogen sich vor Lachen. "Fragt mich neulich mein Neffe: Was ist eigentlich ein Transvestit? Hab' ich zu ihm gesagt: Frag' mal deine Mutter, der weiß das!" Und immer wieder hieß es: "Pass op, he!" Dann zauberte Süper humorige Liedchen hervor, die er auf der "Flitsch", seiner Mandoline, begleitete.

Etwa "Man jönnt sich ja sonst nix, wat solle mer spare?". Locker schüttelte Süper verschiedene Stile aus dem Ärmel, mal eine Ballade, mal einen Blues, oder trötete abgrundtiefe Tubaklänge ins Mikrophon.

Der Mann mit der "Flitsch" war beim Rheinischen Nachmittag zu Gast, der aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Stadthalle stattfand und bei dem später noch das Duo "Weber & Weber", das Godesberger Prinzenpaar und die "Jodesberger Junge" vorbeischauten. In der Pause erzählte Süper, warum er den großen Bühnen Adieu gesagt hat: "Die Finger spielen nicht mehr so richtig mit. Und sich immer was Neues einfallen lassen, ist auch nicht mehr so einfach."

Sein Auftritt war ein Dankeschön an das Pächterehepaar Monika und Thomas Weiermann. "Hier habe ich mich immer wohl gefühlt", erinnerte sich Süper, "Geld ist nicht alles - Kameradschaft zählt."