Eine Mandeloperation mit weit reichenden Folgen
Bei der Prunksitzung der KG Altenhofen "Mir hale Pol" wird das Zwerchfell der Narren kräftig strapaziert
Asbach. (spg) Punkt 19.11 Uhr ging et "widder loss". Die KG Altenhofen "Mir hale Pol" begann ihre Prunksitzung mit dem Einmarsch des Elferrates, der Kindertanzgruppe "Mir dürfen nit fehlen" und den schon gut vorgewärmten Möhnen, die am Nachmittag ihren Möhnen-Kaffee abgehalten hatten. Sitzungspräsident Herbert Limbach er winkte als Erste die Funken Blau-Weiß Limbach auf die Bühne.
Wenig später folgte Bauchredner Werner Schaffrath mit seinem Vogel Dodo. Zusammen mit einem Elferratsmitglied wurde Herbert Limbach auf die Bühne geholt. Ein Plastikmund, ein Hütchen - schon waren zwei "Puppen" fertig, mit denen Werner Schaffrath seinen Schabernack trieb.
Auf die Frage, wieso der Sitzungspräsident denn auf einmal eine so hohe Stimme habe, antwortete der Plastikmund: "Ich habe eine Mandeloperation gehabt, leider habe ich verkehrt herum auf dem OP-Tisch gelegen." Ein schöner Einstieg in das mit Höhepunkten gespickte Abendprogramm.
Die Tanzgarde der KG Blau-Gelb Burglahr und die Musketiere Buchholz zeigten wieder einmal ihr Können und machten die Bühne frei für den Komiker "Jupp aus dem Ruhrgebiet". Mit seinen Kohlenpott-Witzen und seiner Gabe, die Leute mit Luftballons zum Taucher oder zum Hubschrauber auszustaffieren, hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Da die Altenhofener diesmal kein Prinzenpaar haben, holte Herbert Limbach alle im Saal anwesenden Prinzenpaare auf die Bühne und stattete sie mit dem Orden der KG aus. Und auch Landrat Rainer Kaul, der Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach und Ortsbürgermeister Helmut Reith wurden mit dem Orden geehrt.
Endlich hat die KG Altenhofen wieder eine Tanzgruppe: "X- Perience" boten eine fetzige Show. Bleibt nur zu hoffen, dass sie von nun an auf Jahre die Säle bereisen. Die "immer blaue Garde", die nicht mehr mit Tänzen auftritt und von "X-Perience" abgelöst wurde, hat sich nun auf Comedy festgelegt.
Mit dem Vortrag von Schneewittchen zeigten sie einmal eine von Lachsalven unterbrochene komische Version des Märchens, bei dem im Spiegel auf einmal das Konterfei von "Horst Schlämmer" auftauchte und der Königin weissagte. Horst Klinkenberg "ne Jung us em Levven" bot Lebensweisheiten wie diese: "Verheiratete leben länger - Quatsch, es kommt einem nur länger vor."
Ein wahrer tänzerisches Höhepunkt waren die "Just 4 Fun" der KG Oberlahr. Mit einem Medley aus Musicals zeigten sie, wie wandlungsfähig man auf der Bühne sein kann. Was diese Gruppe an Tanz und vor allen Dingen an Figuren zeigte, gehört schon fast ins Varieté. Teilweise waren die Hebe- und Standfiguren fünfstöckig und so hoch, dass die obersten hinter der Verkleidung der Bühne verschwanden.
Frenetischer Beifall war der verdiente Lohn für diese Aufführung. Der Belgier Edgar Andres als "ne bonte Pitter" brachte das Publikum dann endgültig zum Toben. Mit seinem Vortrag war er der krönende Abschluss einer Sitzung, die nicht ausverkauft war, aber alles bot, was ein echter Karnevalist braucht.
