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Die Tollitäten gehen in den Messdiener-Unterricht

Die Tollitäten gehen in den Messdiener-Unterricht

Tanz, Büttenreden und tiefe Einblicke ins Buchholzer Tagesgeschehen machen die Seniorensitzung der Ortsgemeinde zum Vergnügen

Buchholz. Wenn die Gemeinde Buchholz einlädt, kommen die Senioren gerne närrisch kostümiert und bestens aufgelegt zum Karnevalsfest zusammen. Manche fiebern diesem Nachmittag lange entgegen.

Am Wochenende war es soweit: Pünktlich marschierte das Prinzenpaar, begleitet von Elferrat und Stadtsoldaten, in den Saal ein. Es wurde der längste Einmarsch aller Zeiten in Buchholz. Geschlagene zehn Minuten brauchte das Prinzenpaar, Strüßjer verteilend, durch die Reihen der Senioren.

Sitzungspräsident Peter Vogel begrüßte die Gäste, unter ihnen auch Ortsbürgermeisterin Margret Wallau und Pastor Ulrich Olzem. Und wie in Buchholz üblich, wird erstmal richtig Kaffee. Gut unterhalten wurde die Senioren dabei vom Blasorchester Buchholz unter der Leitung von Stefan Hohn.

Bunt und quirlig tobten als Erste die Kinderfunken als kleine Waldfeen die Bühne. Sehr konzentriert, wie anschließend auch die großen Jungfunken, tanzten sie ihre einstudierten Schritte auf der Bühne. Zur Belohnung gab es Süßes von Prinz und Prinzessin. Ebenfalls nicht fehlen auf der Seniorensitzung darf der Männergesangverein Kölsch-Büllesbach. Mit rheinischen Schunkelliedern und Karnevalhits regten die Sänger die Narren zum Schunkeln an.

Küster Willi Fischer ließ es sich nicht nehmen, die Senioren humorvoll übers Tagesgeschehen in Buchholz zu informieren. Gestern sei er in die Kirche gekommen - und in der Krippe habe das Jesuskind gefolgt. Stattdessen habe dort ein Schaf gelegen - und das Jesuskind auf dem Ochsen gesessen. Wer dafür wohl verantwortlich gewesen sein mag, war Fischers Frage. Mit einem langen Blick auf Pastor Olzem hatte er schon eine Vermutung.

Der Pastor musste dann auch prompt auf die Bühne kommen. Er gestand, dass er nur einmal testen wollte, ob Willi Fischer den Tausch überhaupt merken würde. Aber auf den Küster ist in der Gemeinde eben Verlass. Er lud das Prinzenpaar ein, am Unterricht für Messdiener teilzunehmen. Bis Rosenmontag würden sie das Messdienen schon lernen und könnten dann direkt ihren Dienst bei der Messe aufnehmen. Der Dankorden des Prinzenpaares war ihm gewiss.

Gegen Schluss unterlief Sitzungspräsident Vogel ein Fauxpas: Statt ihn richtig zu verabschieden, sprach er Pastor Olzem mit dem Namen seines Vorgängers Pastor Nies an. Nun muss Vogel zur Strafe zum Beichten kommen, was er auch schon lange nicht mehr gemacht habe. Man sieht - das Lokalkolorit spielt eine große Rolle in Buchholz. Und so waren die zwei Damen, die anschließend die Bühne und den Saal für sich einnahmen, goldrichtig an diesem Nachmittag.

Adelheid Muß und Birgit Hecken zeigten, wie sie den Weg ins Fitnessjahrzehnt 2010 gehen. Sie wollten sich bei den Weight Watchers anmelden - und waren im Saale Höfer gelandet. Dabei dachten sie wohl, dass man bei den Weight Watchers erst einmal zunehmen muss, bevor es ans Abspecken geht. Beide mampften Wurst, Eier und Süßigkeiten. In einem Zwiegespräch der Extraklasse gaben sie einen Einstand, der die Lachmuskeln beben ließ.

Mit den Tanzgruppen der Funken Grün-Weiß Kölsch-Büllesbach und den Funken Rot-Weiß Buchholz kam auch was fürs Auge auf die Bühne, bevor Anita Allgeier erzählte, was man beim Anstreichen und Tapezieren in den eigenen vier Wänden so alles erleben kann. Die "Musikalischen Musketiere" aus Buchholz legten einen Zahn zu, bevor die Stadtsoldaten Buchholz nochmals zum Tanzen auf die Bühne kamen.