1. Narren-News
  2. Bad Honnef

Prinz in Aegidienberg tauscht Zepter gegen Gitarre

Prinz in Aegidienberg tauscht Zepter gegen Gitarre

Edgar I. und Aegidia Gerda I. heizen ihren Untertanen bei der Klääv Botz-Galasitzung nach Noten ein

Aegidienberg. Was passiert, wenn ein Prinz sein Zepter aus der Hand gibt? Op Jillijenberch bleibt er trotzdem an der Macht. Prinz Edgar I. schnappte sich bei der Gala-Sitzung der KG Rot-Weiß Klääv Botz seine Gitarre und eroberte mit Aegidia Gerda I. die Herzen der Narrenschar singend im Sturm.

Schon der Einzug in den rappelvollen Bürgerhaus-Saal war ein Triumphzug. Die Tollitäten warfen körbeweise Strüßjer unters Volk, während der Spielmannszug der KG unter Leitung von Udo Schaffrath intonierte "Ach, wär ich nur ein einzig Mal, ein stolzer Prinz im Karneval."

Süße Begleitung waren die Mädchen und Jungen der Kindertanzgarde. Cindy, Lara, Falco, Fabio und all die anderen Minis waren stolz und meisterten ihren anschließenden Auftritt glänzend. Als Belohnung verteilten die Majestäten Lebkuchenherzen.

Literatin Susi Krewinkel hatte wieder ein Klasseprogramm auf die Beine gestellt. Aber den Klääv-Botze-Prinzenmachern verdankte sie in diesem Jahr auch eine Super-Nummer zum Nulltarif: Der Prinz und seine Gitarre, wow! Nicht nur ihr Prinzenlied ist handgeschneidert. Zur Gala hatten die Tollitäten ein Potpourri von selbst getexteten Liedern auf Lager.

Zur Melodie von musikalischen Ohrwürmern gingen die Wogen hoch. "So soll es sein, so kann es bleiben", beschrieben Edgar I. und Gerda I. ihren Glückszustand nach Noten. Mit "Merci Cherie" bedankten sich die beiden bei allen Rotröcken, um dann noch einzuladen zum "Sing doch ene met" beim Sing-Kneipenabend in Aegidienberg.

Für die Prinzengarde sang der Prinz das Lied über Dschingis Khan. Dann wirbelten die schmucken Mädels nur so über die Bühne. Später zeigten sie noch ihren Showtanz und gefielen ebenso wie die "Bergfunken" als Eigengewächse.

Herrlich auch der Besuch des Siebengebirgsprinzenpaares Guido I. und Nadine I.: ein Gute-Laune-Paket pur. Niedlich de Pänz vun Gereon. Edno Bommel schilderte seine Erlebnisse als "Ossi" auf der Suche nach dem Glück. De Höppemötzjer der Kölner Narrengilde tanzten. Urkomisch: Bauchredner Fred van Halen mit Aki.

Die Aegdienberger lachten Tränen. Plötzlich stürmte eine Toilettenfrau auf die Bühne, Kittelschürze an, Perücke auf dem Haupt, mit Klobürste bewaffnet. Präsident Udo Krewinkel kam ins Schwitzen. Seit elf Jahren lenkt er die Sitzungen.

Aber das war ihm noch nie passiert. Seinen zweiten Vorsitzenden, Horst Schlimbach, hatte er immer geneckt: "Du darfst allerhöchstens als Klofrau in die Bütt!" Und der machte es nun wahr. Zum Abschied, denn für Krewinkel war es die letzte Gala-Moderation. Vorsitzender Heinz Kälber dankte ihm herzlich.

Das Bonbon: Sämtliche elf Prinzenpaare seiner Ära versammelten sich auf der Bühne. Die Laudatio hielt der ehemalige Präsident der Löstige Geselle, Heinz Arenz. "Wir hatten ein Abkommen. Sollte einer von uns mal ausfallen, wollte der andere einspringen." Dazu kam es nie, aber zu netten Begegnungen.

Im ersten Präsidentenjahr steckten Krewinkel und Prinz Hubert Klein dem Honnefer Gast heimlich Würste in den Rucksack. Der legte den Tornister zu Hause achtlos in den Flur und wunderte sich ein paar Tage später über merkwürdige Gerüche.

Nun gab Arenz eine Wurst in Sonderanfertigung zurück. Dazu spielte die Kapelle: "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei." Die Nachfolge ist geregelt: Vorjahresprinz Helmut Fuchs macht's.