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Einmal im Jahr gilt für Prinz Ralf II. Maulkorbpflicht

Einmal im Jahr gilt für Prinz Ralf II. Maulkorbpflicht

Zwischen Bad Honnef und Linz ließen die närrischen Wiever den Herren der Schöpfung kaum eine Chance - Damenkomitees und Gesellschaften brachten mit ihren Programmen die Säle zum Schunkeln

Siebengebirge. Siebengebirgsprinz Ralf II. machte es seinen Geschlechtsgenossen am Donnerstag vor: "Ze kamelle" hatten die Herren der Schöpfung nichts. Damit das jeder sah, war die Tollität mit Maulkorb unterwegs. Aber auch sonst war jede Menge los in Bad Honnef und im Kreis Neuwied.

Bad Honnef. (wha) Bunt ging''s zu auf der Weibersitzung des Damenkomitees der "Löstige Geselle" im Hotel Seminaris. Es war leicht, sich nicht nur von den närrischen Qualitäten der Darbietungen zu überzeugen, sondern auch von der Hochstimmung der Wiever. Nach dem Einzug des Damenkomitees mit Präsidentin Heike Scheel nahm das jecke Treiben seinen Lauf. Das von der Literatin Marianne Steinhauer gestaltete Programm begeisterte den gut gefüllten Saal, besonders das Kindertanzcorps der "Löstigen".

Selhof. (wha) Auch in Selhof bei der "Großen Selhofer KG" im Saal Kaiser ging es hoch her. Unter den Augen von Präsidentin Ulrike Palm und des Damen-Elferrats war das Siebengebirgsprinzenpaar Ralf II. und Marlene I. mit Gefolge zu Gast. Als man "Wir sind das Prinzenpaar der sieben Berge" anstimmte, wurde einhellig geschunkelt, gesungen und geklatscht - und noch lange weiter gefeiert im Selhofer Gürzenich.

Aegidienberg. (mlb) Zur Abwechslung musste Aegidia Edeltraud I. am Donnerstagnachmittag die Bühne und das Publikum im Bürgerhaus einmal nicht mit Prinz Manfred III. teilen. So konnte die "bessere Hälfte" des Aegidienberger Prinzenpaares, begleitet von Präsidentin Christa Schlimbach und dem Elferrat, den Jubel der rund 450 Wiever bei der Karnevalsgesellschaft Klääv Botz ganz alleine genießen. Erst nach fast fünf Stunden öffneten sich die Türen des Saales für Prinz und männlichen Elferrat mit Präsident Udo Krewinkel.

Linz. (khd) Nur vom "Oberschwaades der KG", Alfons Daub, und dem "jämmerlichen Ehrenkommandanten" der Blau-Wiessen unterstützt sah Bürgermeister Adi Buchwald keine Chance, das Rathaus zu verteidigen. Die geballte Möhnenschar bedrängte ihn mit gezückten Schirmen. Kampflos ließ er sie unter der Regie von Obermöhn Renate Weber in den Ratssaal einziehen. Währenddessen stimmten sich die Wiever im Hotel Palm schon mal stilecht auf den Tag ein. "Das ist Wahnsinn, Möhnen auf den Stühlen", sangen sie sich vor der fünfstündigen Sitzung warm, die dann auch alle Erwartungen übertraf.

Erpel. (khd) Wehe, wenn sie losgelassen. Dann werden Schmusekätzchen zu Leoparden-Weibchen, die wie beim Erpeler Möhnenclub über Tisch und Bänke gehen. Lederhosen-Seppl drängten sich um ihre Alm-Zenzi, als die "Leev Pänz" die jecken Wiever in Stimmung brachten. "Als hätte Käthe Kruse ihre Puppenstube aufgemacht", freute sich Obermöhn Christine Sieberz, die irritiert auf vier Sträflinge blickte. Die hatten für eine ganz tolle Sitzung Freigang erhalten.

Kasbach. (khd) "Janz ohne Männer jeht et nich." Warum wäre sonst Heino in mehrfach geklonter Ausführung bei der Sitzung des Damenkomitees "Jong on Flöck" im Bürgerhaus aufgetaucht. Und auch die Tanzgruppe "Tequila" flehte Gigolos herbei, bevor sie den Saal schon nachmittags in "Saturday Night Fever" versetzte. Zur Freude von Prinzessin Manuela I. "von den närrischen Möhnen". Kopf standen die Wiever auch, als die Ohlenberger Tanzflöhe über die Bühne wirbelten.

Heister. (khd) Gleich zu Beginn gaben sich im Heisterer Bürgerhaus Saskia I. und Felix I. und die Erpeler Tollität Günther I. bei der Möhnensitzung die Klinke in die Hand. Dicht gedrängt saßen dort die Weiber, so dass das Bläsercorps einfach im Foyer aufspielte. Dann konnte Obermöhn Marianne Nußbaum vorwiegend eigene Kräfte präsentieren. In ein superenges Kleid zwängte sich Bäuerin Karin Bender. Was ihrem Göttergatten an dem schlanken Mannequin gefallen hatte, trieb ihm nun den Schweiß auf die Stirn - und den Damen im Saal die Tränen in die Augen.

Unkel. (khd) "Aber Dich gibt`s nur einmal für mich", sangen die "Herzblättchen" in der Unkeler Turnhalle, die einem Tollhaus glich. Wen die jecken Wiever damit gemein haben können - doch wohl nur Siebengebirgsprinz Ralf II.. Denn auf staatse Kääls mussten die Wiever noch warten. Aber die Zeit wurde ihnen nicht lang bei Sketchen und Tänzen. Ins Kriegslager der Sioux etwa entführten die Squaws vom Damenkomitee, nach Paris ging es mit den "Flying Dancers", und die Stadtsoldaten entführten mit dem Stippeföttche wieder in die Heimat - und genau da "is et Wieverfastolvend och am schönste".