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Lebt das Brauchtum, lebt das Dorf

Lebt das Brauchtum, lebt das Dorf

In Selhof sind die Jecken los - Es gibt Rettich und Kohlrabi zum Knabbern

Selhof. (oro) Frei Weg vorneweg. Das Tambourcorps hatte ein Heimspiel beim Rosenmontagszug durch Selhof. "Es ist so wunder-, wunderschön, es ist so wunder-, wunderschön", spielten die Musikanten in Clownskostümen. Und die Antwort hatten die Jecken auf den Lippen: "Im Zug durch Selef zu gehn."

Herrlich, dieser kleine Zug. Und wundervoll das Publikum am Straßenrand, das den Teilnehmern zujubelte. Wer fährt da noch zum Rosenmontagszug nach Kölle? Ach was. Selhof war am Montag die Metropole des Karnevals. Hübsch geschmückt die Häuser, in etlichen Hofeinfahrten machten die Selhofer Party und vertrieben sich das Warten auf den Zug. Und dann war er endlich da.

"Kamelle", forderten die Kinder. Sie mussten nicht betteln. Es regnete in Massen Konfetti, Bonbons, und sogar Rettiche und Kohlrabi zum Knabbern wurden verteilt. Von den "Köchen", die ihre "Bratarena" mit sich führten: "Uns is nix wursch." Na gut, das Grünzeug kann bis Aschermittwoch warten. Zum Sofortverzehr bestimmt waren indes die 300 Berliner, die von den Mitgliedern der KG Halt Pol verteilt wurden; direkt in die Hand hinein gab's das traditionelle Karnevalsgebäck. Mmmh. "Lääv dat Brauchtum, lääv das Dorf" bekundeten junge Selhofer per Aufschrift an ihrem Wagen ihre Verbundheit zu ihrem Ort.

"Wir machen alles im Schlaf": Aber bestimmt nicht diesen Zug, liebe Schlofmötze vom Eisenbahnersportverein. Dafür sorgte schon das Getrommele der Pänz, Eltern und Erzieher vom Kindergarten "Unterm Regenbogen". Groß und bunt war die Truppe, die an ihr Familienzentrum erinnerten: "Wenn sich die Famillich trifft". Als Waldwichte erschienen die Sportler vom ATV Selhof zum Thema Nationalpark Siebengebirge.

Voll geladen mit Burgfräuleins und -herren war die rollende Burg der KJG. Mit in der großen KJG-Fußgruppe auch Diakon Jan Ganske. Hübsch anzusehen auch die Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Selhof und ihre Tänzerinnen, die auf der Straße Rad schlugen, dass den Jecken ganz schwindelig wurde.

Oder kam's vom vielen Bücken nach Kamelle? Weiter ging es für die Mädchen und Jungen gleich anschließend bei der Kindersitzung im Saal Kaiser. Der Kinderelferrat unter Präsident Lukas Weiss hatte ein Klasse-Mitmachprogramm einstudiert. Natürlich trat auch die Rasselbande auf. Kinder tanzten für Kinder. Auch die Blau-Weiß-Garde wirbelte herum. Und das Kinderprinzenpaar aus Rheinbreitbach, Leo I. und Kati I., machte den närrischen Untertanen aus dem benachbarten Selhof seine Aufwartung. Das war so wunder-, wunderschön.