Session 2009/2010 : Martin Buchholz und Frau Steffi regieren die Jecken in Windhagen
Windhagen "Es ist ein Mann und eine Frau und - sie sind verheiratet", kündigte Sitzungspräsident Alexander Manroth das neue Prinzenpaar an. Oder besser: Er kündigte nur scheinbar das neue Prinzenpaar an.
Denn als sich die Gäste im Forum von den Stühlen erhoben hatten, ergänzte er: "Empfangen wir nun - das Kürassierregiment aus Vettelschoß." Diese Irreführung nahmen die Windhagener Jecken humorvoll auf.
Mehr noch: Die Spannung um die Nachfolge des scheidenden Prinzenpaares Hermann II. und Gabi I. sollte während der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft (KG) "Wenter Klaavbröder" noch weiter steigen.
Manroth verstand es, die Atmosphäre im Wenter Narrentempel mit Hinweisen rund um die neuen Regenten zum Knistern zu bringen.
Eineinhalb Stunden nach dem Startschuss der Sitzung lüftete die KG endlich ihr gehütetes Geheimnis: Prinz Martin I. "von Bits und Bytes" und Prinzessin Steffi I. "von Mobil und Funk" (Buchholz) regieren 2010 die Jecken.
Ganz in den KG-Farben Blau und Weiß zeigte sich die Halle, und das Publikum jubelte und winkte mit Fähnchen dem neuen Prinzenpaar zu.
Während ihres Einzuges flogen Strüssje. Doch von Verschnaufpause keine Spur: Jetzt dreht sich das närrische Karussell, auch für die kommenden Wochen, um sie.
"Es ist der schönste Augenblick, den man im Fastelovend haben kann", empfing Manroth die neuen Hoheiten. Umrahmt von Hermann und Gabi Schöneberg, Wenter Flöhen, Elferrat und Senatoren sowie den Musikern der "Harmonie Windhagen" ließen Martin und Steffi Buchholz ihrer Freude freien Lauf.
"Wir laden Euch ein, mit viel Spaß Fastelovend zu feiern", sagten sie unter großem Applaus.
Bevor der Musikverein den neuen Tollitäten zu Ehren spielte, bedankte sich Manroth bei den Schönebergs: "Es war eine super Session mit Euch. Ich habt die Latte hoch gelegt. Aber ich denke, das neue Prinzenpaar wird darüber springen."
Hermann II. gab sein Zepter ab, doch zum Ausgleich erhielt er das blau-weiße Krätzchen "Prinz 2009" und fügt sich damit in die Reihe der ehemaligen Wenter Prinzen ein. "Wir Senatoren vergolden Eure Session", wünschte anschließend Senatspräsident Konrad Richter, stellvertretend für die Senatoren, dem neuen Prinzenpaar alles Gute.
Er überreichte einen Gutschein verbunden mit der Bitte, ihn nicht vor Ostern einzulösen, damit Martin I. und seine Frau die Senatoren nicht vergessen, auch wenn Aschermittwoch vorüber ist.
Seitdem das Geheimnis nun gelüftet ist, "sitzt mir der Schreck in den Knochen. Denn wenn jetzt mein Computer am Wochenende ausfällt, weiß ich, der Martin ist unterwegs und kann nicht helfen", lachte Richter und spielte auf den Beruf von Buchholz an.
Der neue Prinz ist selbstständiger Computerfachmann. Darüber hinaus ist er Mitglied in mehreren Vereinen: Wenter KG, Kulturteam Windhagen, Schützenbruderschaft Sankt Hubertus Windhagen und erster Vorsitzender von ISR Windhagen.
Außerdem ist er als Beigeordneter der Gemeinde Windhagen und als Mitglied des Ortsgemeinderates, Verbandsgemeinderates und Kreistages aktiv. Seine Frau ist Sachbearbeiterin im Geschäftskundenservice der Deutschen Telekom.
Die Mutter einer fünfjährigen Tochter gehört ebenfalls den Klaavbrödern an und ist Mitglied im SV Windhagen. Die das Prinzenpaar begleitenden Musiker sorgten nicht alleine für gute Unterhaltung im nicht ausverkauften Saal.
Waren hintere Sitzplätze im "Rüddeleum" frei geblieben, tat es der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Riesigen Applaus erhielten die Wenter Flöhe, die als "Candymen" Lollys mitbrachten und bei "Girls, girls, girls" über die Bühne fegten.
Viel für das Auge boten auch die Dominos, Schwälbchen und die Grüne Garde der KG sowie der TC Blau-Weiß Windhagen. Die humoristische Seite der fünften Jahreszeit deckten der Fernthaler Büttenredner Mario Müller, "Et Schmitzje" Stefan Schmitz, "Mr. Feinripp" Guido Hoß und das Plappermaul "Lieselotte Lotterlappen" gekonnt ab.
Zu den auswärtigen Stars des Abends zählten auch die Vettelschoßer Kürassiere, Grün-Gold Vettelschoß-Kalenborn und die Barhocker aus Unkel. Dass die KG auch musikalisch keine Mühen gescheut hatte, bewiesen sie ebenfalls mit der kölschen Sängerin Jasmin Arenz.
Lagen ihr an diesem Abend mehr die Männer zu Füßen, folgte zu später Stunde das 1:1 mit dem unvergleichlichen Bruce Kapusta, der mit seiner Trompete die Herzen der weiblichen Jecken eroberte.
