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"Ally McBeal" mit Martinis und Bleistift-Comics

"Ally McBeal" mit Martinis und Bleistift-Comics

Wäscherprinzessin Nicole I. Büsgen haben es kuschelige Panda-Bären aus China angetan - LiKüRa-Prinzessin Nina I. Hönscheid will sich um gehörlose Kinder kümmern

Beuel. Die neue Karnevals-Session wurde am Wochenende mit Pauken und Trompeten eröffnet - auf der Bonner Rathaus-Treppe mit dabei die beiden Lieblichkeiten von der schääl Sick. Die Beueler Wäscherprinzessin Nicole I. (Büsgen) sammelte bereits Erfahrung als Wäscherin, LiKüRa-Prinzessin Nina I. (Hönscheid) als Pagin.

Die gelernte Friseurin Nicole wohnt seit zwei Jahren in Hoholz. Den jecken Bazillus hat sie ihrer Mutter zu verdanken, die bei den Holzlöre Orijinale - sie feiern drei mal elfjähriges Bestehen - aktiv ist. "Mein allererstes Kostüm war ein Maikäfer", erinnert sich die 20-Jährige lachend. "Als Prinzessin war ich nur einmal verkleidet, fand das aber dumm, weil alle Mädchen so aussahen. Mein Lieblingskostüm ist der Harlekin."

Das Ornat der Wäscherprinzessin ist natürlich konkurrenzlos schön. Finden auch ihre beiden Kaninchen Max und Rocky, die neben dem Sofa sitzen und Stroh mümmeln. Nicole begleitete ihre Vorgängerin Nadine Klein als Wäscherin und weiß somit genau, was auf sie zukommt. Die Wäscherinnen Melanie und Stefanie Amthor von den Beueler Stadtsoldaten werden nun Nicole zur Seite stehen.

Als Teenager ging die leidenschaftliche Zeichnerin - vorwiegend Comic-Figuren - schon als Ordnerin der Freiwilligen Feuerwehr beim Holzlarer Zoch mit: "Der war natürlich immer der Schönste - hier ein Schwätzchen, da ein Klääfchen." Porzellanfiguren und Panda-Bären sammelt sie "in allen Variationen". So ist es auch ein Traum von Nicole, einmal nach China zu reisen und "einen Panda in der Natur zu sehen". Wesentlich näher liegt das Billard-Center in Hangelar, das die 20-Jährige gerne besucht. Sie liebt auch die Spaziergänge mit Trixi, dem Hund ihrer Mutter.

Nina Hönscheid ist mit drei Jahren zum ersten Mal beim LiKüRa-Zug mitgegangen, "als rot-weißes Kätzchen". Und in der Familie dreht sich schon seit Generationen alles um die fünfte Jahreszeit. Ninas Urgroßvater Karl Krämer war Mitbegründer der "LiKüRa-Narrenrepublik". Auch die Eltern der neuen LiKüRa-Prinzessin wissen, wo die Narrenkappe hängt. Mutter Gerda Hönscheid war 1965 Regentin in LiKüRa. Außerdem ist die Schneiderin "verantwortlich für jeden zweiten Hut im Bonner Karneval", sagt Tochter Nina. Vater Gerd schließlich ist neben weiteren Ämtern Zweiter Vorsitzender des LiKüRa-Festausschusses und war persönlicher Adjutant von sechs LiKüRa-Prinzessinnen aus Limperich, darunter übrigens auch Bonna Birgit I. (Rudolf).

Nina hat nach einer abgebrochenen Ausbildung zur Schneiderin auf dem Bonner Abendgymnasium ihr Abitur nachgemacht. Nun studiert sie in Köln Sonderpädagogik, mit den Schwerpunkten Gehörlose und Lernbehinderte. Die 23-Jährige hatte als Kind selbst Hörprobleme. "Die Gebärdendolmetscher im Fernsehen haben mich früher schon immer fasziniert", sagt sie. Ein Praktikum an der Gehörlosenschule in Neuwied hat die schöne Brünette in ihrem Berufswunsch bestärkt.

1984 war Nina Kinderprinzessin in LiKüRa, 1999 trug sie das Diadem der Küdinghovener Maikönigin und war als Page in der Begleitung von LiKüRa Silke Khek: "Das war ein altes Sandkasten-Versprechen." Nina sammelt Porzellan-Engel ("aber keinen Kitsch!") und schaut regelmäßig mit Freundin Nadja Kulasik die TV-Erfolgsserie "Ally McBeal". Da genehmigen sich die Frauen auch gerne mal einen Martini. Nadja und Mirjam Kroczek sind Ninas Paginnen.

Einer tanzt im Hause Hönscheid allerdings aus der Reihe: Ninas älterer Bruder Jens. "Der hat mit Karneval gar nichts am Hut. Aber er freut sich natürlich für mich."