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Proklamation der Wäscherprinzessin: Vanessa I. erobert die Herzen

Proklamation der Wäscherprinzessin : Vanessa I. erobert die Herzen

Als am Freitagabend die Beueler Hymne "Mer han en Wäscherprinzessin" erklang, wusste auch der letzte Gast im ausverkauften Brückenforum: Vanessa I. (Kopschetzky) hat die Narrenmacht über die jecken Wiever übernommen.

Die Proklamation war ein rauschendes Fest vor 1000 bunt kostümierten Jecken - inszeniert von 17 Damenkomitees und dem Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht.

Männer spielten dabei nur eine untergeordnete Rolle. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hat zwar das Narrenzepter an ihre Lieblichkeit überreichen und eine Rede in Reimform halten dürfen, aber die Weiber haben ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass ab jetzt sein Machteinfluss in Beuel täglich sinken wird. Und spätestens an Weiberdonnerstag werden die Wiever unter Führung von Obermöhn Ina Harder und Wäscherprinzessin Vanessa I. die Männer endgültig in die närrische Verbannung treiben.

Bevor der OB gesenkten Hauptes wieder von der Bühne ging, drohte er aber, sich für die Verteidigung des Rathauses schlagkräftige Unterstützung zu suchen. Dabei hat er schon ein männliches Schlachtross im Visier: "Do es hä. Werner, der Rambo, unsere Schutzwand en Jrön."

[kein Linktext vorhanden]Zum Abschluss seiner Rede raspelte der OB noch ein wenig Süßholz in Richtung Weiber: "Als bekennender Beueler bin ich stolz, die Frau proklamieren zu dürfen, die das höchste Ehrenamt einnimmt, dass in Beuel vergeben wird. Vanessa, du schaffst das alleine, wofür man in Köln drei Männer benötigt." Das gefiel den Frauen, es gab Beifall.

Kurz bevor Vanessa in einer Bütt stehend auf einem Gabelstapler zur Bühne gefahren wurde, wurde ihre Vorgängerin Marie-Christine I. (Fries) verabschiedet.

Das Sitzungsprogramm hatte viele Höhepunkte. Bemerkenswert war das Bläck-Fööss-Medley des Damenkomitees Sankt Josef. Die Musikerinnen und Sängerinnen saßen in Sesseln. Über die Akteure war ein großes Tuch gestülpt. Zu sehen waren nur die Füße, an denen eine Gesichtsmaske befestigt war. Mit den Händen wurde auf kleinen Instrumenten gespielt - nette Idee, gut umgesetzt. Viel Beifall erhielt auch der Sketch von den "Nixen vom Märchensee". Sie tanzten als Putzgeschwader in Kitteln auf der Bühne.

Wette im Saal eingelöst
Ein Sozi ist Rot, ein CDU'ler schwarz. Dass ist so, und das bleibt so. Dass haben sich jedenfalls die beiden Senatoren der Schwarz-Gelbe-Jonge, Dieter Schaper (SPD) und "Hein" Bock (CDU), geschworen. Senatspräsident Günter Dederichs forderte beide auf, diese Gesinnung farblich bei der Proklamation zu zeigen. Wetteinsatz: 500 Euro für die Weiberfastnacht. Gesagt, getan: Schaper kam in roter Montur und schwarz gefärbten Haaren, Bock in schwarzem Dress und roten Haaren.

Neuer Bützoffizier
Karl-Heinz Honrath und Dieter Müller haben nach eigenen Aussagen die schönsten Funktionen im Weiberkarneval: Sie dienen der jeweiligen Wäscherprinzessin als Bützoffiziere - und das seit 1989. Nicht, dass ihre Lippen spröde geworden wären, nein, sie brauchen einfach Verstärkung wegen der Vielzahl der Auftritte. Als Dritter im Bunde ist jetzt Josef Schwanenberg "Bützer vom Dienst". Der 57-jährige Gerüstbauer ist seit vielen Jahren Mitglied der Beueler Stadtsoldaten.