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Jecke Wiever fiere knatschverdötsch

Jecke Wiever fiere knatschverdötsch

Wiever außer Rand und Band. Gleich in etlichen Ortsteilen Hardtbergs und des westlichen Bonns übernahmen gestern die Frauen die Macht. Allerdings: In Lengsdorf gingen die Uhren ein wenig vor.

Wiever außer Rand und Band. Gleich in etlichen Ortsteilen Hardtbergs und des westlichen Bonns übernahmen gestern die Frauen die Macht.

Allerdings: In Lengsdorf gingen die Uhren ein wenig vor. Traditionell einen Tag zu früh startete das Lengsdorfer Damenkomitee "Goldige Herzen" vorgestern in der Kreuzberghalle in die Weiberfastnacht. Mit rund 300 Besucherinnen - selbstverständlich waren nur Damen zugelassen - war die Lengsdorfer Halle bereits seit Wochen ausverkauft. "Wir sind froh, dass es hier schon einen Tag früher mit dem Feiern losgeht", sagte eine Lengsdorfer Närrin.

Und gefeiert wurde heftig: Mit Singen, Schunkeln und Musik. Pünktlich um 16.11 Uhr zogen die "Goldigen Herzen", eskortiert von vier Tanzmariechen auf die Bühne.

Das fünfstündige Programm unter dem Lengsdorfer Motto "Johr 2000 hin, Johr 2000 her, Lengsdorf fiert immer Fastelaer" wurde ausschließlich mit eigenen Kräften gestaltet. "Es war schon viel Arbeit", sagt Franzis Steinhauer von den "Goldigen Herzen". Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörten der Auftritt des Lengsdorfer Kinderprinzen Michael I. und der Einzug von Prinz und Bonna.

An Wieverfastelovend ging es schon in aller Herrgottsfrühe in die Vollen: Die rund 150 Beamten vom Grenzschutzpräsidium West an der Villemombler Straße hatten die Reihen fest geschlossen. Sie bildeten ein Spalier, um den 40 anrückenden Närrinnen unter der Leitung von Grenzschutz-Obermöhn Renate Kehlenbach und Bonna Alexandra I. energisch Widerstand zu leisten - übrigens zum letzten Mal in Duisdorf, weil die BGSler in diesem Jahr nach Sankt Augustin umziehen.

Ausgestattet mit spitzen Lanzen, Schilden und bewimpelten Helmen schützten die Männer mit Körpereinsatz die Präsidiumsschranke. Doch gegen die Bützchenattacke waren die gut ausgebildeten Grenzschützer um Jürgen Lindner, Präsident des Grenzschutzpräsidiums, machtlos. Binnen weniger Sekunden stürmten die Möhnen die Absperrungen und eroberten den Festsaal. Gezwungenermaßen musste Lindner die Kapitulationsurkunde verlesen. Dabei forderte er unter brüllendem Jubel der besiegten Mannen: "Im Sinne der Gleichstellung brauchen wir jetzt einen Männerbeauftragten."

Den hätten die Männer auch andernorts nötig gehabt, denn auch in Dransdorf, Endenich, Lessenich/Meßdorf, Duisdorf-Mitte, Lengsdorf und Röttgen übernahmen die Frauen gestern die Macht. Nachdem hunderte von Krawatten abgeschnitten waren, feierten die Damenkomitees "Blau-Weiß", "Sösse Möhne", "Laach-Duwe", "Lustige Bucheckern", "Wölkchen" und der Festausschuss Röttgen ihre Weiberfastnachtssitzungen. Und erst gegen Abend durften auch die Männer ein bisschen mitfeiern.