Jecken nehmen die Hofburg im Sturmlauf
Gerda I. besetzt die "Alte Laterne" in Buschdorf
Buschdorf.. Trommelwirbel erfüllt die Luft. Männer und Frauen mit blau-grün-goldenen Hüten stehen zum Angriff bereit vor dem Gebäude, das sie in wenigen Sekunden zu stürmen gedenken.
"Prinzessin, bring dich in Sicherheit" - der Ruf erschallt durch den Buschdorfer Ortskern. Prinzessin Gerda I. bekommt Begleitschutz, und die Uniformierten stürzen auf das Gebäude zu. Doch der Angriff wird niedergeschmettert: Die Wirtin der neuen Hofburg "Alte Laterne" und ihre Kameradinnen leisten erfolgreich Widerstand. "Kommando zurück", ruft Alexander Schröder, Vorsitzender des Karnevalsausschusses Buschdorf. Er ordnet seine Truppen neu.
Am Mittwoch, um 20.11 Uhr ist Schröder mit seiner Truppe angetreten, um Prinzessin Gerda I. ein neues Heim zu erobern. Flankiert von Fackelträgern und musikalisch begleitet vom Stabsmusikzug der Ehrengarde der Stadt Bonn waren die Karnevalisten zuvor durch den Ort gezogen, um das Domizil für die Prinzessin in ihre Gewalt zu bringen.
Der zweite Anlauf zur Hofburgerstürmung sollte dann auch gelingen, allerdings erst nachdem die Angreifenden die Wand aus vier Metern Kölschgläsern trinkend durchbrochen hatten. ie "Alte Laterne" wird nun bis Aschermittwoch Hofburg der Buschdorfer Lieblichkeit sein, und die engagierte Wirtin Ulla Kuhl wird bis dahin jederzeit für das Komitee und die Prinzessin da sein.
In ihrer Antrittsrede in der prall gefüllten Gaststätte hat Prinzessin Gerda I. angekündigt, zuerst die Umgangsformen zu ändern: Sofort ersetzen "Fasteloove" oder "Alaaf" jeden Gruß. Nachdem der neue Kinderprinz in Lauerstellung Dennis II. der Gesellschaft vorgestellt worden und es schon absehbar war, dass die Stimme des gut gelaunten Vorsitzenden allmählich versagen wird, haben die Jecken den offiziellen Teil des Sturms beendet und die Feier der frisch installierten Regentschaft eingeläutet.
