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"Stippeföttche" gegen lahme Beine

"Stippeföttche" gegen lahme Beine

"Dicke Mädchen hat der Himmel geschickt." Die "Höhner" haben es wieder geschafft:

"Dicke Mädchen hat der Himmel geschickt."

Die "Höhner" haben es wieder geschafft: Ihr Titel "Dicke Mädchen" ist der Karnevalsknüller. Wenn dieses Lied erklingt, stehen die Jecken auf den Stühlen. Auch und vor allem auf den Weiberfastnachtssitzungen. Sechs an der Zahl gab es gestern allein im Bonner Westen. Von Röttgen über Duisdorf bis Dransdorf waren die Wiever nicht mehr zu halten. Sie hatten die Macht - so kennt man`s. Doch nicht überall mussten die Männer draußen bleiben.

So zum Beispiel beim Damenkomitee Blau-Weiss Duisdorf. Dort dürfen sie schon zum zweiten Mal an der Weibersause in der Sporthalle an der Schmittstraße teilhaben. So war denn auch gestern ein beachtlicher Teil der rund 150 Jecken im Saal männlich. Doch Präsidentin Lore Grell passte auf, dass wenigstens die Bühne fest in Frauenhänden blieb. Bei der Sitzung des Festausschusses Röttgen waren Männer noch nie ausgeschlossen. Vor dem selbstgemalten Bühnenbild mit Röttgener Ansichten - zum ersten Mal war es bei der Kirmes zu sehen - feierte auch das Bonner Prinzenpaar mit den Narren.

Die MKC-Wölkchen in der Mehrzweckhalle Lessenich konnte auch ein zehnminütiger Stromausfall nicht vom Feiern abhalten. Kurzerhand johlten die Wiever - dort durften Mannsbilder nur Kölsch ausschenken - ihre eigenen Lieder. Prinz Georg I. durfte `rein, hatte aber Redeverbot. Seine Prinzessin Eva I. hatte ihn zum Kinderprinzen mit Schnuller und Babyflasche deklariert und außerdem am morgendlichen Frühstückstisch seinen prächtigen Federschmuck beschlagnahmt. Ersatz: eine Nikolausmütze.

Etwas Besonderes hatten sich die Söße Möhne in Lengsdorf überlegt: Um die Zufriedenheit ihrer Gäste zu überprüfen, ließen sie Fragebögen ausfüllen. Ob die Getränke "vill zo dür" oder "esch billisch" waren, sollte da zum Beispiel ehrlich beantwortet werden. Ein Höhepunkt des Programms kam aus den eigenen Reihen. Die "Kreuzbergfunken" tanzten sich die Beine aus dem Bauch, wie sie das sonst in der Kölnarena tun. Dort sind sie in diesen Tagen jeden Abend engagiert.

Das Festzelt der GDKG ist inzwischen abgebaut, doch das hinderte die Laach- Duwe aus Dransdorf nicht am jecken Treiben. Beim Auftritt der "Poppelsdorfer Schlossmadämchen" war der kleine Saal der Lambertusstube gut gefüllt.

Seit Wochen ausverkauft war die Sitzung der Lustigen Bucheckern im Haus der Springmaus in Endenich. 30 Bucheckern unterhielten 300 jecke Wiever im Saal mit einem Nonstop-Programm Marke Eigenbau. Damit das Publikum zwischen den Einlagen keine lahmen Beine bekam, hieß es regelmäßig "Stippeföttche, Stippeföttche": Aufstehen, Po an Po und dann im Takt der Musik bewegen.