Das Mariechen tanzt trotz Prellung
200 Senioren feiern begeistert im Saal Lichtenberg
Heisterbacherrott. (gco) Mindestens 70 Jahre alt muss man sein, um vom Bürgerfestausschuss und der Strücher KG zum jährlichen Seniorenkarneval eingeladen zu werden. Doch auf der Sitzung für die ältere Generation kommt mindestens genauso viel Stimmung auf wie auf Sitzungen, bei denen das Publikum einen geringeren Altersdurchschnitt aufweist.
Jedes Jahr wechselt der Veranstaltungsort für das närrische Fest zwischen dem Strücher Saal und der Gaststätte Lichtenberg. Dieses Jahr wurde im Saal Lichtenberg gefeiert, weil der Bürgerfestausschuss Heisterbacherrott (BFA) der ausführende Verein war. Beim Einmarsch des Tambourcorps´ Siebengebirge aus Thomasberg schunkelten und sangen die jecken Senioren mit den Musikern. Höhepunkte waren Karnevalsklassiker wie "Echte Fründe" und "Ich bin ene Räuber".
Der närrische Nachmittag in der fünften Jahreszeit wurde vom befreundeten Musikzug des Vereins aus Heisterbacherrott, den "Bergklängen", beendet. Auch sie begeisterten das 200 "Mann" starke Publikum sowie den Moderator und ersten Vorsitzenden des BFA, Rainer Henseler: "Ich finde es super, dass sich die Musikgruppen die Zeit nehmen, ans eigene Dorf zu denken, obwohl der Tambourcorps Siebengebirge terminlich an die Blau-Weißen Funken Siegburg gebunden ist und der Musikzug Bergklänge an die Regimentskapelle der Ehrengarde Bonn", sagt Henseler.
Echten Einsatz zeigte auch das Solomariechen der Siebengebirgsperlen, Angelina Weber. Erst am Tag vor der Seniorensitzung hatte Angelina eine schwere Prellung erlitten, wirbelte aber dennoch über die Bühne, als ob nichts gewesen wäre. Die Tanzkünste der jungen Dame sowie die Showeinlage von den blau-weißen Sternchen der Strücher KG, der beiden Solomariechen und des Jugendtanzcorps der Strücher KG begeisterten die älteren Karnevalisten. "Es ist sehr schön, dass die jungen Leute das Programm gestalten. Das zeigt, dass der Karneval hier im Ort nicht aussterben wird", sagte Senior Johannes Kurenbach aus Heisterbacherrott, der seit Jahren beim Seniorenkarneval mit von der Partie ist.
Auch Bürgermeister Peter Wirtz fand lobende Worte anlässlich des bunten Bühnenprogramms: "Es ist klasse, dass die beiden Orte zusammen immer wieder solch einen Nachmittag auf die Beine stellen." Ein weiterer Höhepunkt im Programm war die Ehrung der ältesten Mitbürger im Saal durch Bürgermeister Peter Wirtz: Die älteste Dame aus Heisterbacherrott war Lieselotte Fischbach mit 90 Jahren, der älteste Herr war Andreas Münz mit 85 Jahren.
Die Thomasberger konnten die Heisterbacherrotter in Sachen Lebensalter sogar noch geringfügig übertrumpfen: Joseph Otto war mit 92 Jahren der älteste Jeck im Saal, und die älteste Dame aus Thomasberg war Katharina Müller, 88 Jahre. Nicht zu vergessen die amüsante Büttenrede von Hans Remig: Kostümiert als kleiner Schuljunge, riss er das Publikum mit sich: "Auf dem Zeugnis hatte ich die höchste Quote: Alles nur Fünfen und Sechsen und sogar mit Zusatzzahl."
