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Eine lebenslustige Prinzessin

Eine lebenslustige Prinzessin

Das Haus Katharina pflegt seine Karnevalstraditionen

Königswinter. So mancher Karnevalsgesellschaft fällt es heutzutage schwer, jecke Kandidaten zu gewinnen, die als Tollitäten eine Session lang die Regentschaft übernehmen möchten. Vielleicht sollten sich die Präsidenten, Prinzenführer und Literaten zukünftig im Seniorenheim Haus Katharina umschauen.

Dort regiert seit dem 34. karnevalistischen Nachmittag am Mittwoch Prinzessin Annie. Bürgermeister Peter Wirtz krönte Anna Zimmermann und vertraute ihr damit die "Regentschaft über das Pflegepersonal, den sozialen Dienst und natürlich auch den Pfarrer" an. Weil sich in ihrem Berliner eine Bohne befunden hatte, übernahm sie das Amt von der Vorjahresprinzessin Marianne Böhnke.

Ein wenig hatten Claudia Riemke und Mia Schumacher, die das Fest gemeinsam mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern organisiert hatten, Zimmermanns Glück jedoch auf die Sprünge geholfen. "Natürlich fragen wir mögliche Kandidaten im Vorfeld, ob sie für das Amt zur Verfügung stehen würden", so Riemke, Leiterin des soziokulturellen und therapeutischen Dienstes im Haus Katharina.

Einen Prinzen zu finden, gestalte sich hingegen nicht ganz so leicht, da der Anteil männlicher Bewohner in dem Wohn- und Pflegeheim nur bei etwa zehn Prozent liege - so übernahm Prinzessin Annie die silberne Krone und das goldene Zepter alleine. Für Wirtz, der vor dem Rollstuhl der Prinzessin in die Knie ging, um ihr den Stadtorden anzuheften, passt sie bestens ins närrische Amt: "Ich freue mich, dass wir so eine lebenslustige junge Frau gefunden haben".

Neben der Krönung gehören auch die Auftritte zahlreicher Königswinterer Karnevalsgesellschaften zu den Höhepunkten des karnevalistischen Nachmittags. So besuchten die Fidelen Freunde Postalia und die Große Königswinterer KG mit Vertretern ihrer Tanzgruppen die Senioren.

Unter anderem brachten auch die Mitglieder des MGV "Gemüthlichkeit" einige Ständchen dar. "Die Karnevalsvereine aus Königswinter wechseln sich über die Jahre ab, da das Programm sonst zu umfangreich wäre", berichtet Claudia Riemke, "die Vereine sind sehr aufgeschlossen und kommen gerne zu uns."