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Wer die Bohne findet, wird zur Prinzessin gekürt

Wer die Bohne findet, wird zur Prinzessin gekürt

Mia Schumacher steuert zum 33. Mal das Narrenschiff durch Haus Katharina in Königswinter

Königswinter. Jeckes Jubiläum für Mia Schumacher. Am Mittwoch, ab Punkt 14.33 Uhr, steuert sie zum 33. Mal das Narrenschiff von Haus Katharina. Solange gibt es nun bereits Karnevalssitzungen im Altenheim in der Altstadt. Angefangen hatte alles mit einem Brief der Ärztin Adelheid Wedekind. Adressat war der Pfarrgemeinderat von St. Remigius.

Die Bitte der Medizinerin: Die Katholische Frauengemeinschaft der Pfarre möge sich doch sozial engagieren; vornehmlich das Domizil der Senioren hatte Frau Doktor im Blick. Mia Schumacher vertrat zu jener Zeit die kfd im Pfarrgemeinderat. Zusammen mit dem damaligen Vorsitzenden Werner Ermekeil und Schwester Elisabeth Kutschera, der Leiterin des Altenheims, wurde nachgedacht, wie die Damen helfend eingreifen könnten.

Im Jahr 1974 wurde in der Einrichtung für Betagte eine Bastelgruppe gegründet. Prälat Josef Pock führte bei der Auftaktveranstaltung damals Dias von einer Israel-Reise vor. Eine Idee, die Mia Schumacher aufgriff. Fortan ließ sie in der dunklen Jahreszeit im Altenheim schon mal "die Sonne scheinen" und zeigte Aufnahmen von eigenen Ferienaufenthalten.

Ansonsten wurde gebastelt. Mehrere kfd-Frauen kamen regelmäßig ins Haus Katharina, um mit den Bewohnern Blumenampeln oder Zimmerschmuck zu fertigen, ganz speziell auch für Weihnachten, Ostern und Karneval. So stammte die Dekoration für die Karnevalssitzung jedes Jahr aus der hauseigenen "Werkstatt". Darauf waren die alten Menschen natürlich besonders stolz.

Viel Spaß bereitete es ihnen ebenso, Seidentücher zu bemalen. Bei Töpfermeisterin Kathrin Dietz sowie den Werklehrerinnen Kläre Bockel-Bessmann und Olbert erlernten die Senioren zudem die Kunst des Töpferns. Und stolz waren sie, als sie ihre hübschen Produkte in der Ausstellung "Senioren und ihre Hobbys" präsentieren durften.

"Kommt ihr auch wieder?" fragten die Bewohner die kfd-Frauen regelmäßig beim Abschied. Als später im Altenheim auch Ergo- und Musiktherapeuten einzogen und Gymnastik durchgeführt wurde, war für Beschäftigung der Senioren gesorgt. Die Helferinnen um Mia Schumacher verlegten sich auf Spiele.

Jeden Dienstag versammelt sich seither die Bingo-Gruppe im Altenheim, das mittlerweile zum Katholischen Cura-Zweckverband im Siebengebirge gehört. Wenn die Königswinterer Frauen einmal außer der Reihe ins Haus Katharina kommen, weil sie etwa zum Geburtstag gratulieren oder einen Krankenbesuch abstatten wollen, fragen die Bingo-Fans erwartungsvoll: "Spielen wir heute?"

Mia Schumacher bereitet ihr unermüdlicher Einsatz einfach Spaß. Und hält sie selbst offensichtlich jung. Mittlerweile ist die gebürtige Kölnerin, die im Krieg in der Drachenfelsstadt Zuflucht fand und dort blieb, selbst schon 83 Jahre alt. "Ich bin dankbar, dass ich das machen kann", sagt sie. Mit Ehemann Jupp Schumacher hat sie eine rührige Hilfe an ihrer Seite.

Er kauft die Preise für die Sieger beim Bingo, schreibt die Programme, ist Chauffeur, eben einfach nicht wegzudenken aus der Gruppe. Gut vorbereitet werden musste auch diese Karnevalssitzung. "Aber dank der guten Kontakte zum Festausschuss Altstadt-Karneval und zu allen anderen Vereinen der Stadt ist es kein Problem, die Feier mit buntem Programm zu organisieren", freut sich Mia Schumacher.

Auch das Prinzenpaar wird erwartet wie in jedem Jahr. Und spannend wird es, wenn die Berliner aufgetischt werden. Wer von den Seniorinnen von Haus Katharina die eingebackene Bohne findet, wird zur Karnevalsprinzessin gekürt. Bingo.