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Sitzung des Damenkomitees "Mir senn do" Bockeroth: Wiever lassen die Puppen tanzen

Sitzung des Damenkomitees "Mir senn do" Bockeroth : Wiever lassen die Puppen tanzen

Das Bockerother Damenkomitee begeistert mit jeckem Programm im Alten Gasthaus in Hennef-Rott.

Blonde Locken, rosa Kussmund und heiße Kurven – das kann doch nur Barbie sein. Tatsächlich waren es am Samstag aber nicht etwa die Blondinen aus dem Hause Mattel, die die Mädels im Alten Gasthaus in Hennef-Rott zum Kreischen brachten, sondern täuschend echte Plagiate aus Bockeroth.

Die jecken Wiever des Damenkomitees „Mir senn do“ ließen bei ihrer Sitzung im wahrsten Sinne des Wortes die Puppen tanzen: Barbies mit Federboa, im Brautkleid, als Cheerleader oder im Gymnastikanzug. Und in der Mitte ein strahlender Ken, der sich unter all den Schönheiten eine Beifahrerin für sein rosarotes Barbie-Mobil aussuchen durfte. Das schnieke Gefährt hatten die Bockerother Karnevalistinnen selbst gebaut – natürlich mit dem besonderen Blick fürs Wesentliche, zum Beispiel Glitzer auf den Außenspiegeln.

Marke Eigenbau sind auch die Sketche und Tänze, mit denen die Damen jedes Jahr aufs Neue auf der Weibersitzung begeistern. Diesmal jedoch trübte eine überaus ernste und traurige Angelegenheit die fröhliche Stimmung: Bockeroth ist nämlich Schauplatz eines Kriminalfalls geworden, was jetzt sogar die Ermittler von „Aktenzeichen XY ungelöst“ auf den Plan rief.

Gesucht: Der Präsident der KG Bockeroth

Gesucht wird immer noch der Präsident der KG Bockeroth, der irgendwie entschwunden ist – ohne einen Nachfolger zu hinterlassen. Da konnte auch Bürgermeister Peter Wirtz nicht helfen. Immerhin brachte er die Damen aber mit seiner indischen Tanz-Performance schnell wieder auf andere Gedanken. Die Bockerotherinnen bedankten sich mit einem besonderen Geschenk: dem „ELfK“.

Ursprünglich hatte die Stadtspitze ja geplant, anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums zwei Musiker damit zu beauftragen, ein Lied für Königswinter – kurz „ELfK“ – zu schreiben. Das dürfte nun hinfällig sein, denn der von Präsidentin Helga Frank getextete Ohrwurm zur Musik des Hits „YMCA“ wird ohne Zweifel die Charts stürmen. Abgesehen davon dürfte der Erwerb der Songrechte die Stadt deutlich günstiger kommen, als die Beauftragung jedweder Musiker: „Wir würden das Lied auch auf dem Winzerfest singen, wenn die Stadt unsere Zeche zahlt“, wie Mo Willcke vor der Uraufführung verkündete.

Auch wenn die Damen das Programm ihrer Sitzung größtenteils selbst bestreiten, freut man sich über ausgewählte Gäste von auswärts. So wurden die Uthweiler Goldenschnitten mit großem Jubel empfangen, die ihr neu gegründetes Funkencorps zum Stippeföttche antreten ließen. Was wiederum beinahe im Chaos endete, da die Schwarz-Goldenen einen extrem schwierigen, neuen Kadetten zu „inkludieren“ hatten. Kein Wunder, kam der Neuzugang doch aus dem weit entfernten Bockeroth.

Absolutes Highlight der Sitzung war der große Schlusstanz, der stets in monatelanger Arbeit einstudiert wird. In diesem Jahr setzten die Bockerotherinnen alles auf eine Karte, trafen mir ihrer Las Vegas-Choreografie genau ins Schwarze und sicherten sich den Hauptgewinn: nicht enden wollenden Applaus. Der Oscar wiederum ging an Dora Kendzia, die die fantastischen Kostüme entworfen und geschneidert hat.