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Narrengericht der KG Küzengarde: Der Bürgermeister muss Strafe zahlen

Narrengericht der KG Küzengarde : Der Bürgermeister muss Strafe zahlen

Das Narrengericht der KG Küzengarde zitiert nicht nur das Stadtoberhaupt vor den Kadi.

Sein roter Sari ist zwar superschick. Und Bürgermeister Peter Wirtz kann sich auch elegant in dieser traditionellen indischen Kleidung für Frauen bewegen. Aber: Das Gewand, das er beim Bürgermeistertanz in den Sälen trug, hatte einfach nicht die passende Farbe. Und so wurde das Stadtoberhaupt beim Narrengericht der KG Küzengarde wegen dem fehlenden Grün seiner Aufmachung direkt „angezählt“.

Aber immerhin: Bei der Übergabe des Bürgermeisterordens dieser Session habe es im Gegensatz zum Vorjahr ausreichend zum Müffele und zum Süffele gegeben, wurde wohlwollend erwähnt. Ganz schlechte Karten hatte er jedoch bei Staatsanwältin Petra Heinekamp, der Ehefrau des KG-Vorsitzenden Marc Heinekamp, und Richter und Senatspräsident Klaus Weber: Schließlich war Wirtz der KG-Sitzung ferngeblieben und stattdessen in den Ski-Urlaub gefahren.

Logisch, da war eine Geldstrafe fällig. Na ja, Wirtz ließ sich nicht lumpen und zahlte seine Strafe. Und: Er war ja auch freiwillig zur Verhandlung gekommen. Auch Königswinters FDP-Ortsverbandschef Bernd Schlegel wagte sich als Wikinger, aber ohne Grün, in die „Weinmühle“ – und wurde auch noch aufmüpfig. Das ließ das hohe Gericht nicht durchgehen.

Karl Schmitz, Vorsitzender der Senioren-Union, kam mit Perücke in Pumuckel-Orange; auch keine Farbe fürs Narrengericht. Indes war CDU-Ratsmitglied Markus Kassner diesmal schlau. Petra Heinekamp hatte ihm beim letzten Mal eine grüne Feder geschenkt – und die hatte er diesmal dabei. Das war wie eine Versicherung. Aus Schaden wird man eben schlau.

Nur bei Christoph Klant war von Farbe nicht die Rede. Der Bestattungsunternehmer trug einen tollen Frack – und die Mädels im Gerichtssaal hätten ihm das Kleidungsstück am liebsten abgeschwatzt; vielleicht ja für die Wieversitzung. Nichts da, lieber zahlte er seine Strafe. Eine Gaudi.

Bei den Geschäftsleuten im Ort waren die Häscher vom Gericht ebenfalls unterwegs, um zu verurteilen und Strafgelder abzukassieren. Wer aber der Verhandlung beiwohnte, bekam gratis köstliche Erbsensuppe aus der Küche der „Weinmühle“ von 1764, die vor zwölf Jahren nach der Restaurierung bereits Ordensmotiv der Küze war. Jecker geht's nicht.