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Lampenfieber lässt sie das Motto vergessen

Lampenfieber lässt sie das Motto vergessen

Angelika II. von Roisdorf und Dietmar I. und Melanie I. von Merten feiern ihre Inthronisierung

Bornheim-Merten. Das Festzelt auf dem Heinrich-Böll-Platz rappelvoll, Mertens Narren bester Stimmung, das Prinzenpaar Dietmar I. und Melanie I. (Reinhardt) gut drauf: Zufriedene Gesichter waren überall zu sehen bei der Proklamation des Paares.

"Besonders stolz sind wir", erklärte Josef Bachem, Geschäftsführer der Dorfgemeinschaft Merten (DGM), "dass wir mit unserem Prinzenpaar die 49. Tollitäten in ununterbrochener Folge präsentieren können."

Vor der Inthronisierung der Reinhardts, die seit 15 Jahren verheiratet sind, verabschiedete der DGM-Vorsitzende Josef Breuer das scheidende Dreigestirn Prinz Wolfgang II. (Schwarz), Bauer Ferdi (Hamacher) und Jungfrau Berta (Herbert Wilkens) mit Dank für die hervorragende Session 2008/2009.

Danach stattete er Dietmar I. und Melanie I. mit den Herrschafts-Insignien aus. Dabei sind sie "Immis", die sich im rheinischen Karneval aber seit Jahren heimisch fühlen. Beide stammen aus Hamm, und erst vor einigen Jahren zog es den 40-jährigen Prinzen beruflich ins Rheinland. Seit 15 Jahren ist er Fachberater für Lebensmittel im Außendienst, seine Frau arbeitet im Mertener Krankenhaus "Zur Heiligen Familie". Karnevalistisch sind beide vorbelastet. Die 36-jährige Majestätin regierte schon einmal, in der Session 1981/82, als Kinderprinzessin in Bergkamen.

Der Prinz lernte den Fastelovend über den Spielmannszug kennen, wo er als "Paukendidi" die dicke "Trumm" schlägt. Die beiden haben zwei Kinder, Sohn Nico (15) und Tochter Jensy-Lee (8).

Das Motto spielt auf die Herkunft der Tollitäten an: "Im Ruhrpott geboren, an Merten unser Herz verloren, mit Jubel, Trubel und Heiterkeit durch die fünfte Jahreszeit." In diesem Jahr stellen zwei Vereine das Prinzenpaar, Melanie Reinhardt ist im SSV Merten aktiv, ihr Mann beim Spielmannszug Vorgebirgsperle.

Gefeiert wurde bis zwei Uhr früh mit den Gruppen Colör, Töchter Kölns, Garde Magic Brasil, dem Komiker "Ne Knallkopp", dem Tanzkorps Steinbrücker Schiffermädchen, den Peppers und mit Bruce Kapusta auf der Bühne. Am Sonntagnachmittag konnten sich die Tollitäten im Kamellewerfen üben. Beim Einzug zur Kinderkarnevalssitzung im "Wintersportort Merten" gab es ordentlich Süßes für die Kleinen.

Bornheim-Roisdorf. Sie ist ein waschechtes Mädchen aus dem Vürjebirch und karnevalistisch aktiv von Kindesbeinen an. Trotz dieser närrischen "Routine" hatte Angelika II. (Gottfried) Lampenfieber, als sie am Samstagabend bei der Prunksitzung der Kolpingsfamilie Roisdorf für die Proklamation auf die Bühne schritt.

Vor lauter Aufregung vergaß sie sogar, ihr Motto aufzusagen: "Et Narrehätz, dat schlät met Schwung, äwe Pänz un Tennis hale mich jung!"

Gemünzt ist das auf Beruf und Hobby, denn Angelika II. ist seit fast 20 Jahren Kindergärtnerin in der Kita "Sonnenblume" und aktiv im Tennisclub Roisdorf. "Für mich ist es eine große Ehre und Freude, meinen Heimatort Roisdorf als 36. Prinzessin repräsentieren zu dürfen", betonte sie.

Bevor Sitzungspräsident Hans Hamacher und Pfarrer Wolfgang Hages als Präses der Kolpingsfamilie sie auf den närrischen Thron setzten, dankte der Ortsausschussvorsitzende Wolfgang Mertgen ihrer Vorgängerin Barbara I. (Rehbann) für eine wunderbare Session.

Angelika II., 1958 als Tochter eines Bornheimer Zimmermannmeisters geboren, zählt zu den Gründungsmitgliedern der KG Vorgebirgssterne. 2001 begleitete sie als Ehrendame Prinzessin Waltraud I. und war stets mit den "Sonnenblumen" beim Roisdorfer Zoch dabei.

Verschiedene Spitzenkräfte sorgten für Stimmung in einem mit rund 450 Leuten ausverkauften Festzelt - darunter die "Kölsche Bengels", "Strunz & Büggel", das Tanzkorps der KG "Fidele Sandhasen" sowie die Kölsche Girlgroup "Funky Marys". Mächtig ins Zeug legten sich die Ex-Prinzessinnen und der Elferrat mit Tanzeinlagen. Der Erlös der Tombola kam der Kolpingsfamilie zugute.