Närrische Notizen

Der Pater schmuggelt sich in die Weiber-Hölle - Doktor Sorgenfrei ist in Odendorf zu Gast - Morenhovener "Rotkehlchen" feiern ihr Dreigestirn - Frau Blumenstängel sorgt in Heimerzheim für Stimmung - Dünstekovener Prinz geht als Prinzessin

Swisttal-Odendorf. (scht) Wer als Mann an Weiberfastnacht "Mäuschen spielen" will, der muss sich schon mindestens die Mühe machen, sich als Frau zu verkleiden.

Nachdem sich Pater Antoni Trojak als gebürtiger Pole bereits in der Sonntagsmesse in rheinischer Mundart versucht hatte, trat er nun auch bei der Weibersitzung des Damenkomitees auf: als seine eigene Haushälterin.

Mit Blümchenkleid, schwarzer Lockenperücke und rotem Hut schmuggelte er sich auf die Bühne der jecken Wiever und sorgte für Begeisterung im Saal.

Zuvor hatte gleich der erste Programmpunkt "arbeitslose" Stühle mit sich gebracht; Prinz Rainer II. und Prinzessin Maria II. stimmten "Ruut, ruut, ruut - ruut sinn de Ruuse" an, und alle sangen und schunkelten mit. Finchen Schmalzbach, das "Gasthaus zum vollen Genuss", "Otto Normalverbraucher", das "Moulin Rouge" und die "Eheberatung Doktor Sorgenfrei" hielten die Stimmung auf gleichbeibend hohem Niveau.

Swisttal-Heimerzheim. (scht) "Oma Finchen", "Frau Blumenstängel aus Kaltnackisch" und "''ne Huusmeester" trugen in der Aula der Hauptschule Anekdötchen aus ihrem Leben vor - vor über 300 Möhnen.

Funken aller Coleur und das Heimerzheimer Dreigestirn besuchten ebenfalls die Sitzung des Damenkomitees "Goldene Herzen". Der Kuchen war zügig ausverkauft, die Stimmung reichte noch bis zum späten Abend, denn da wurde - inzwischen war auch Männerbesuch zulässig - in der Aula getanzt.

Swisttal-Morenhoven. (scht) Hier wird mit einem schon traditionellen Trick bei der Sitzung der "Rotkehlchen" der Saal im Bürgerhaus in Schwung gebracht - die Schnapspolonaise ist fester Programmpunkt.

Neu in diesem Jahr: Morenhoven hat ein Dreigestirn. Und auch das kommt ganz ohne Männer aus. Prinzessin Angelika (Mulsow), Jungfrau Bärbel (Zimmer) und Bäuerin Brigitte (Scholz), allesamt "Rotkehlchen", statteten den Damen ihren Besuch ab.

Männer waren auch hier nur in Ausnahmefällen zugelassen. Zum Arbeiten und als Männerballett. In diesem Jahr hatte Ruth Siebert mit ihren "Eleven" einen Bauchtanz einstudiert: "Mit reichlich Bauch."

Swisttal-Dünstekoven. (scht) Wer hier völlig unvorbereitet mitfeiert, dem fährt es durch Mark und Bein: Nach den Vorträgen von "Engelchen und Teufelchen", einer "emanziperten Frau", der "Tratschweiber", des "Fußballclubs", des "Dorftrottel" und des Männerballetts "Daachkallemösche" stimmte Sitzungspräsidentin Silka Schauer mit den Weibern im Dorfsaal ein kräftiges "Dreimal Dünstekoven Helau" an.

Kein Zweifel: die karnevalistischen Exoten in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis kommen aus Dünstekoven. Prinz Markus III. durfte mitfeiern. Allerdings unter einer Bedingung: seine Schwester, Prinzessin Heike I., hatte ihn ebenfalls als Prinzessin verkleidet.