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Faire Kamelle bleiben in Bonn nicht am Zugweg liegen

Faire Kamelle bleiben in Bonn nicht am Zugweg liegen

Bei den Rosenmontags- und Veedelzügen hagelt es auch Wurfmaterial aus fairem Handel

Bonn.(sar) Bei den Rosenmontags- und Veedelszügen fair gehandelte Kamelle zu verteilen, ist keine Idee übereifriger Gutmenschen, sondern passt hervorragend zum Geist und zur Geschichte des Karnevals. Das war die Botschaft eines Infoabends im Gasthaus "Im Stiefel", bei dem sich Bonner Karnevalisten über Wurfmaterial aus fairem Handel informierten.

"Die Idee der Gabe, und zwar der im jeweiligen Zeitkontext angemessenen, war für Karnevalisten schon immer wichtig", erinnerte Dagmar Hänel vom Volkskundlichen Seminar der Universität Bonn an die Geschichte des Karnevals. Karneval spiegelte schon immer die Gesellschaft und ihre Probleme wieder. Der Einsatz für die Armen habe dabei immer eine Rolle gespielt.

Martin Klupsch vom Weltladen Bonn erläuterte das Ziel der Kampagne "Jecke Fairsuchung": Zehn Prozent ihres Budgets sollen die Vereine für fair gehandelte Kamelle einsetzen. Damit unterstützten sie nicht nur die Kleinbauern in den Entwicklungsländern, sondern täten auch sich selbst etwas Gutes: "Es sind qualitativ hochwertige, große und wertvolle Sachen", so Klupsch. "Die bleiben mit Sicherheit nicht am Straßenrand liegen."

Auch Umweltdezernent Volker Kregel unterstützt die Idee und lobte die fair gehandelten Schokoriegel, Maniokchips oder Mango-Fruchtgummis: "Wir haben letztes Jahr erlebt: Es ist gutes Wurfmaterial." Brühl sei eine Hochburg des fairen Karnevals, lobte Klupsch die Jecken der Nachbarstadt, ebenso wie Düsseldorf. Bonn sei auf einem "guten Weg", Köln dagegen "relative Wüste".

Zum Hintergrund: Vor allem Kleinproduzenten in Entwicklungsländern können von dem Erlös ihrer Produkte oft kaum ihren Lebensunterhalt decken. Hier wollen die Organisationen des "fairen Handels" Abhilfe schaffen.

www.jeckefairsuchung.org