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Tipps und Hinweise: Autofahren in der Karnevalszeit: Finger weg vom Alkohol

Tipps und Hinweise : Autofahren in der Karnevalszeit: Finger weg vom Alkohol

Seit der Antike existiert der Begriff Narrenfreiheit - für das Recht des Narren, dem Herrn auch unbequeme Dinge sagen zu dürfen. Heute wird er oft mit Karneval verbunden

Doch die Freiheit hinter der Pappnase hat ihre Grenzen, gerade auf der Straße: Kein Fahrer wird sich darauf berufen können, wenn er der Polizei berichtet, er sei sturzbetrunken. Was Verkehrsteilnehmer in der närrischen Zeit beachten müssen, beschreiben Tipps und Hinweise von Automobilclubs und Organisationen wie dem ADAC, dem Auto Club Europa (ACE) oder dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR):

Promille sind das größte Problem zu Karneval, und oft steht die Frage nach den Grenzen im Raum. Niemand darf mit mehr als 0,5 Promille hinters Lenkrad - sonst muss er mit 250 Euro Bußgeld, vier Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen. Doch schon bei 0,3 Promille wird es kritisch: Wer bei diesem Blutalkoholwert „alkoholtypisches“ Verhalten zeigt oder einen Unfall verursacht, kann dafür belangt werden.

Volltrunken und damit absolut fahruntauglich sind Menschen ab 1,1 Promille. Das Fahren in diesem Zustand wird mit hoher Geldstrafe, mindestens neun Monaten Fahrverbot und sieben Punkten in Flensburg geahndet. Ab 1,6 Promille gibt es die Fahrerlaubnis, wenn überhaupt, erst nach dem sogenannten Idiotentest zurück.

Restalkohol ist ein Problem, das viele vergessen. Ist der Alkohol im Blut, muss er wieder hinaus - und das geht langsamer, als es sich mancher vorstellt. Pro Stunde werden etwa 0,1 Promille abgebaut. Wer also um 1.00 Uhr mit mehr als einem Promille ins Bett fällt, hat um 6.00 Uhr immer noch gut 0,5 Promille.

Herantrinken an Promille-Grenzen ist kaum mehr möglich. Früher hieß es oft, ein großes Glas Bier gefährde die damalige Grenze von 0,8 Promille nicht. Die aktuellen niedrigen Grenzwerte werden schon bei geringem Alkoholgenuss fast automatisch überschritten.

Alkoholtester werden gerne im Zusammenhang mit dem Herantrinken genutzt. Doch sie sind wegen der niedrigen erlaubten Blutalkoholwerte zum einen eher überflüssig. Zum anderen warnen die Fachleute der Verkehrsclubs, dass die Genauigkeit der Messwerte schwanken kann.

Tricks, die die Alkoholwirkung mindern sollen, werden oft hinter vorgehaltener Hand weitergegeben. Aber keiner davon hält, was er verspricht. Weder ein voller Magen noch Kaffee sind wirksame Mittel, um das Aufnahmetempo des Alkohols ins Blut nennenswert zu verringern.

Fahrer, die noch hinters Lenkrad dürfen, sind im Karneval rar. Daher sollte in einer Gruppe vor der Feier einer zum Fahrer bestimmt werden. Wird das erst vor Ort abgesprochen, hat der Auserwählte womöglich schon zu viel getrunken - was wiederum die Hemmschwelle für den Griff zum nächsten Glas schon etwas gesenkt hat.

Verantwortung trägt immer der Fahrer. Das gilt auch dann, wenn ein betrunkener Passagier es spaßig findet, bei Tempo 100 am Lenkrad zu reißen. Der Fahrer sollte sich also überlegen, ob er nicht mehr ganz zurechnungsfähige Passagiere mitnehmen will - oder ob es nicht besser ist, die Heimfahrt dem Taxifahrer zu überlassen.

Pappnasen und Maskierungen gehören dazu. Auch Autofahrer dürfen sich verkleiden - wenn die Verkehrssicherheit darunter nicht leidet. So darf etwa die dicke Clownsnase die Sicht nicht beeinträchtigten. Wallende Gewänder sind nicht für die Autofahrt geeignet.

Regeln werden im Karneval gern außer Kraft gesetzt. Es gibt aber eine ganz simple Regel, die gerade in dieser Zeit vor unnötigem Ärger schützt: Wer fährt trinkt nicht, wer trinkt fährt nicht.