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Karnevalsgesellschaft Rheinbreitbach

KG Rheinbreitbach : Kinderprinzenpaar, Stadtsoldaten und tanzende Männer

Die Breitbacher verstehen es zu feiern. 500 Jacken im Saal singen, tanzen, schunkeln. Und das Beste: Viele jecke „Eigengewächse“ zeigen bei dieser Gelegenheit ihr Können.

Im 122. Jahr ihres Bestehens startete die KG Rheinbreitbach „Me haalen et us“ von 1902 wieder so richtig durch. In der großen Hans-Dahmen-Halle fanden sich rund 500 Besucher zu der beliebten Narrensitzung ein, damit war die Sitzung ausverkauft.

„Das freut uns sehr“ zeigte sich Geschäftsführer der KG, Andreas Nagel, begeistert. Die Halle war mit rot-weißen Girlanden, Luftballons unter der Decke und Fähnchen auf den Tischen geschmückt. Die Jecken konnten sich auf ein Programm der Extraklasse freuen.

Mit der Burggarde und dem Kinderprinzenpaar Leon I. und Antonia II. gab es den großen Einmarsch der KG. Sträußchen wurden geworfen und die Närrinnen und Narren schwenkten zur Begrüßung des großen Aufgebots fröhlich die rot-weißen Fahnen.

Fantastische Stimmung

„Es ist eine fantastische Stimmung hier im Saal. Wir wollen Spaß haben. Es ist ein toller Karneval bei uns. Wir ziehen alle an einem Strang“, freute sich Thomas Kramer, zweiter Vorsitzender der KG, der die Moderation übernommen hatte. Kramer lobte insbesondere die zahlreichen Helfer, die zum Erfolg der Prunksitzung beigetragen hatten.

Eine ganz besondere Figur wurde erstmals auf der Bühne begrüßt: Der Rheinbreitbacher Nubbel. Eine lebensgroße Puppe wurde hinein getragen und winkte dem Narrenvolk fröhlich zu. „Das ist eine neue Tradition bei uns“, so Kramer. Alsbald werde der Nubbel allerdings Feuer fangen und als Sündenbock, so die rheinische Tradition im Karneval, verbrannt. Nubbelschicksal eben.

Das Kinderprinzenpaar zeigte sich herrschaftlich, fröhlich und wortgewandt. Prinz Leon I. hat die karnevalistischen Gene im Blut. Die Großeltern waren einst Siebengebirgsprinzenpaar, auch seine Eltern sind im Karneval aktiv. Bei der Jugendfeuerwehr ist er engagiert. Sein Berufswunsch derzeit: Polizist. Bei Antonia II. ist Karneval ebenfalls vorprogrammiert durch karnevalsjecke Eltern. Die Kinderprinzessin tanzt begeistert bei der kleinen Burggarde. Ihr Hobby ist das Fotografieren. Da hätte sie bei der Prunksitzung sicher tolle Motive von kunterbunten Jecken machen können, wenn sie nicht regieren müsste.

Imposant war der Auftritt der Stadtsoldaten Rot-Wieß Linz. Die stattlichen Männer begeisterten mit ihren rot-weißen Uniformen und einem virtuosen Funkentanzpaar als Aushängeschild. Das Stadtsoldatencorps Rot-Wieß Linz blickt auf eine 90-jährige Geschichte zurück. Gegründet wurde das Corps 1934 von Eduard Edelbluth. Er scharte ehemalige Schulkameraden um sich und am 11.11.1934 war die Gründungsversammlung. Rund ein Dutzend Männer widmeten sich der Tradition. Ausgestattet mit Kabüse (Gewehre) traten sie 1936 erstmals in Uniformen auf. Heute blickt das Stadtsoldatencorps auf rund 100 Uniformierte.

Viele „Eigengewächse“ aktiv

Das Ehepaar Grendel alias Ortsbürgermeister Roland Thelen und Sonja Frericks sorgten auf der Bühne als Eigengewächse und beste Ortskenner der „Lage“ für tosende Lacher. Als Josef und Billa gaben sie sich einem ehelichen Wortgefecht hin und nahmen das ein oder andere Breitbacher Geschehen ins Visier. Ebenfalls Eigengewächse waren die Koppelelfen, ein Männerballet der regionalen Spitzenklasse.