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Auf Prinz Manfred II. folgt Manfred III.

Auf Prinz Manfred II. folgt Manfred III.

Betreuer der Sportgemeinschaft regiert in Heimersheim

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (sim) Die Prinzentipper hatten es nicht leicht am Samstagabend in Heimersheim. "Mein Tipp steht noch da in der Ecke", sagte eine Karnevalistin zehn Minuten bevor die Proklamation in der Landskroner Festhalle erfolgen sollte. Sie hatte schon mal auf den Falschen gesetzt. Und nicht viel besser ging es ihrer Tischnachbarin.

Und so war für viele eine Überraschung, wer hinter dem roten Vorhang der "wandelnden Umkleidekabine", als die der künftige Prinz einmarschierte, zum Vorschein kam: Auf Manfred II. Prior folgt in Heimersheim Manfred III. Schauermann.

Der gebürtige Kölner ist Angestellter im Vermessungsamt der Domstadt und lebt seit 1994 an der Ahr. Genauso lange ist er Mitglied im Begleitcorps der rot-weißen Funken aus Heimersheim. Unverkennbar, dass der Karneval eines seiner Hobbys ist. Das andere Steckenpferd des 52. Prinzen der Karnevalsgesellschaft "Närrische Landskroner" ist Fußball.

Der 48-Jährige ist nämlich auch Betreuer der ersten Mannschaft der SG Landskrone und wird "de Fründ" genannt. So dürfen ihn seine Freunde und Gönner gemäß seiner Regierungserklärung auch weiter nennen, trotz des hohen Amtes, bei dem ihn Wolfgang Sion als Adjudant begleitet.

Zur Verlesung der närrischen elf Gebote von Manfred III. war eigens Prinzen-Bruder Marko aus Köln gekommen. Der ist dort Mitglied im Traditionskorps Treuer Husar. Und auch Prinzensohn Patrick kann der närrischen Jahreszeit einiges abgewinnen - war er doch sechs Jahre bei den Kinder-Funken.

Dabei hatte das Prinzensuchkommando es diesmal schwer gehabt und Manfred III. erst 120 Stunden vor seiner offiziellen Vorstellung dem Amt zugesagt mit den Worten: "Dat hät et noch nie jejowwe, dat Heimische keine Prinz hät, un wenn esch et mache, on loossen die KG net im Rään stonn", wie der KG-Vorsitzende Albert Becker erfreut verkündete.

Kurzfristig war das Ornat angepasst worden, und auch wenn die Orden nicht fertig wurden, sein Motto hat der neue Regent parat: "Ob in Kölle oder an der Ahr, mir fieren Fastelovend in Heimesche dat es doch klar".

Und ganz in diesem Sinne war auch die Stimmung in der Halle bestens. Nach dem prächtigen rot-weißen Einzug der Konsorten mit Elferrat, Senat und auch den Kinderprinzenpaar Tim I. Solewski und Nina I. Heimermann kündigte Sitzungspräsident Andreas Marquard zunächst den Spielmannszug der KG an, und auch die Showtanzgruppe "Tequila" aus Sinzig sowie "De Botzedresse" heizten den Jecken gehörig ein.

"Der Ein un der Andere" (Udo Kohns und Thomas Berschbach) sowie "De Erdnuss" (Stefan van den Eertwegh) brachten von der Bütt aus zum Lachen. Eine artistische Augenweide war das Männerballett "Dolce Vita", bei dem die Männer in Miniröcken durch die Luft flogen, rotierten und sich deckenhoch zu Pyramiden formierten.

Albert Becker ehrte Christel Engels und Heinz Windolf für 25 Jahre Mitgliedschaft in der KG, 50 Jahre dabei ist Käthe Gemein. Vor elf Jahren war Rudi Marquard Prinz und vor 25 Jahren hatte Klaus Runkel das Zepter in der Hand. Willi Küls erhielt zudem den Verdienstorden der KG, bevor ein Moment der Wehmut aufkam: Manfred II. (Prior) und sein Adjudant Bernd Borscheid nahmen Abschied.

Doch wünschten sie ihren Nachfolgern "so viel Spaß, wie wir hatten", und nicht erst beim Mariechentanz, den Manuela Engels erstmals mit ihrem neuen Tanzoffizier Michael Frömbgen meisterte, klatschten, schunkelten und sangen alle wieder froher Laune und das bis in den frühen Morgen.