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Show-Größen marschieren durch Lantesche

Show-Größen marschieren durch Lantesche

Beim Veilchendienstagszug hagelt es Berliner und Kamelle - Kinderprinzessin Stefanie strahlt vom Wagen der Power-Kids, vier Könige vermissen einen Prinzen

Grafschaft-Lantershofen. (ne) Katja Ebstein, Anita, Olivia Molina, Heino und viele andere große und kleine Sterne des Show-Business marschierten am Dienstag durch Lantershofen. Beim Veilchendienstagszug gaben sie dem Männer- und Frauenchor zum närrischen Geburtstag die Ehre und warfen Kamelle unters Volk. 100 und 11 Jahre feierte der Chor, 111 Jahre "Theater, Narretei und Gesang", wie es deutlich am Festwagen zu lesen war.

Die Lantesche Möhne eröffneten das Spektakel. Aus Mangel an Nachwuchs schoben sie Proviant für ihre Anhängerschaft in den Kinderwägelchen. Und das Tambourcorps Lantershofen sorgte dafür, dass sie Tempo hielten.

"Keine Macht den Drogen" verkündeten die Blumenkinder von Lantesche. Sie saßen vergnüglich im Wagen beisammen, während die "Burggeister" als Flower-Power-Gruppe fröhlich hinterher marschierten. Mit glänzenden schwarzen Langhaar-Perücken, schwarzen Hosen und in Neonfarben gestreiften Blusen hatten sie sich schick gemacht.

Ganz groß kamen die Karweiler Möhnen in ihren Matrosenkostümen und mit dem Piratenschiff raus. Toll machten sich die "Schwellköppe" in ihrem Gefolge: überdimensionale Matrosen im Kopfstand. "Vier Könige und kein Prinz" bedauerten vier Lantesche Schützenkönige mit Zylindern, die im Cabrio fuhren.

Zwerge, Waldgeister und sonstige abenteuerliche Gestalten agierten auf dem Wagen vom Bengener Dorfkrug. Sie hatten sich das Motto der Bengener Möhnen zu eigen gemacht und spielten Märchenwald.

Die "jecke Welt im Zirkuszelt" genoss der VfB und beschenkte die Narren an der Straße zur Stärkung mit Berlinern. Und bevor die Power-Kids mit der strahlenden Kinderprinzessin Stefanie anrollten, machte das Panikorchester noch einmal ordentlich Musik.

Schön war der Zug, der diesmal wegen der Bauarbeiten an der Winzerstraße eine andere Route einschlagen musste und eine große Runde durchs Dorf drehte. In den engen Gassen wirkten die Wagen und Fußgruppen besonders prächtig. Und weil es langsam vorwärts ging, kamen die Zuschauer in puncto Kamelle voll auf ihre Kosten.

Auch die Feuerwehr, die den Zug anführte, schmiss Kamelle. Sie informierte die Jecken außerdem über Rauchmelder.

Ortsvorsteher Hubert Münch hatte sich als Clown eine Leiter auf den Rücken gepackt. So war gut zu erkennen, dass er der Zugleiter war. Folglich klappe alles bestens. Vielleicht auch, weil ein DRK-Wagen mitfuhr.

Die Jecken am Wegrand hatten sich prächtig herausgeputzt, mancher musste zwei Mal hinschauen, bevor er Nachbarn oder Freunde erkannte. Zwar war kein Burgprinz dabei, aber Mönche und geistliche Würdenträger hatten sich unters Fußvolk gemischt. Einer wollte offenbar mit einer neuen Tradition beginnen: Nach zwei Weihbischöfen aus dem Studienhaus ging er als Kardinal.

Ein alter Herr am Wegrand gefiel sich als Michael Jackson mit Mundschutz. Die Pänz mit ihren Sammeltüten hatten viel nach Hause zu schleppen. Und eine Mutter hörte man ermahnen: "Das kannst du ja gar nicht alles essen." Auch die Power-Kids auf dem Wagen staunten über die kleinen Wegelagerer. "Vielfraß", lachte ein Mädchen einem kleinen Karnevalsjecken entgegen und versorgte ihn fröhlich und großzügig mit noch mehr Popcorn.