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Lantesche ist auch ohne Prinz janz jeck

Lantesche ist auch ohne Prinz janz jeck

Die Eigengewächse des Grafschafter Dorfer haben die Lacher auf ihrer Seite

Lantershofen. (wbe) Ein fünfeinhalbstündiges Feuerwerk aus Tanz, Musik und Wortakrobatik erlebten die Gäste der Lantershofener Kappensitzung. Den tollen Mix präsentierte Sitzungspräsident Markus Jüris. Und es war einmal mehr "Typisch Lantesche."

Nachdem Tambourmajor Markus Simons und seine Spielleute den Elferrat pünktlich auf die Bühne geleitet hatten, ging es Schlag auf Schlag. Dominik Weltjen aus Gelsdorf machte als "De Schnüss" den Eisbrecher. Der Gewinner eines Kölner Redner-Nachwuchspreises berichtete von seinen Erlebnissen als Junggesellenvereins-Chef und dem Alltag mit seiner Freundin.

Ebenfalls aus Gelsdorf kam die erste Tanzgruppe. Die "Roten Funken" ernteten viel Applaus. Aus dem Leben eines Schornsteinfegers berichtete Karl-Josef "Männ" Scholl, der auch im echten Leben ein "Schwarzer" ist, was einen hohen Wahrheitsgehalt seiner Erzählungen vermuten lässt.

Diese unterstrich er mit dem "Fegerlied" der "Räuber". Typisch Lantesche: Erst am Tag der Sitzung hatte sich der Schornsteinfeger angemeldet. Als "Wickie und die starken Männer" kam das Ahrweiler Männerballett daher, ehe die vom Lantershofener Frauenchor gestellte "Gymnastikgruppe Stütz-strümpfe" ihre liebe Not hatte, sich überhaupt zu bewegen - bis plötzlich Tänzerin Gaby Fabritius für die Wandlung vom Tattergreis zum jungen Hüpfer sorgte.

Die erste Rakete des Abends aber gab es für "junge und alte Hasen" aus Lantesche. Antonia Schwarz war ihrer älteren Schwester Regina und ihrer Mutter gefolgt und in die Bütt gestiegen. Mit ihrem Wunsch, Prinzessin zu werden, zog sie dann aber Mutter und Schwester zur Bütt, die den gleichen Wunsch hegten und sich herrlich jeck gegeneinander auszuspielen versuchten. Am Ende bewarben sich alle drei zusammen als weibliches Dreigestirn.

Nach der Showtanzgruppe des SV Kripp wurde es so richtig voll auf der Bühne. Die Heimersheimer KG samt Spielmannszug sorgte für Stimmung. Witzig ging es weiter. Die "Lantesche Möhne" Klara Winand und Margot Schmickler brachten als "Jupp und Hannes" mehr als 140 Jahre karnevalistische Erfahrung auf die Bühne. Auch dabei: die Studenten von Burg Lantershofen mit eigenem Prinzen.

"Ich bin nicht nur Alexander der Erste, sondern auch der Schwerste", bezeichnete der sich selbst als "Prinzenrolle". Ein wenig derber wurde es dann, als "Et Trudche us Benge" alias Hiltrud Tracksdorf von ihren Erlebnissen mit einem Besucher an ihrem Gartenzaun, der dort sein "Geschäft" erledigen wollte, berichtete.

Die nächste Rakete aber war fällig, als mit Gaby Fabritius ein treues Mitglied der Lantesche Jecke in die Bütt kletterte, um als "Kind, das zum ersten Mal in die Kirche geht" von ihren Erlebnissen mit den "Kostümierten, denen man die Kappe versteckte", zu berichten. Sie sah dort die "Frauensleut" und "Mannsbilder" schön sortiert und vorne eine große Bühne mit einer Theke.

Lange hatte die Sitzung bereits die Mitternachtsstunde überschritten, da sorgten die "Burggeister", eine seit vielen Jahren bestehende Lantershofener Tanzgruppe, mit ihren ägyptischen Tänzen für einen weiteren Augenschmaus. Da musste selbst Sitzungspräsident Markus Jüris mitmachen.

So richtig mit Karneval hatte schließlich der Auftritt von "The real safri" aus Langenfeld nicht unbedingt etwas zu tun, aber das Duo Sascha Friedhofen und Thomas Gorlinski brachte die Hüften und Beine der Besucher so richtig zum Kreisen. Mit einer Mischung aus Percussion Instrumenten und einem knackigen Dance Rhythmus ging der Beat jedem sofort durch Mark und Bein.

Die dritte und letzte Rakete blieb spät in der Nacht dann den drei Burgertenören vorbehalten, Hannes Dengg, Frank Luxem und Jürgen Holzapfel sorgten - von Skibindungen gehalten - für urkomische Bewegungen und riefen lautes Gelächter hervor. Nur eine Tollität fand sich am Ende des Sitzungsmarathons nicht - trotz der tollen Bewerbung von Ulla Schwarz und ihren Töchtern.