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Remagen präsentiert sich "milljöhtauglich"

Remagen präsentiert sich "milljöhtauglich"

Die Jecken waren los: bei der Sitzung der KG Narrenzunft und dem Ordensfest der Rolandsecker Fährnarren

Remagen. (ln) Karneval in seiner reinsten Form erlebten die Freunde des rheinischen Frohsinns bei der "Milljöh"-Sitzung der KG Narrenzunft in der Kulturwerkstatt.

Zum dritten Mal hatte die KG ein Programm mit fast ausschließlich eigenen Kräften zusammengestellt, das die Älteren an "gute alte Zeiten" erinnerte und den Jüngeren zeigte, "wie et fröher eimol wor". Mit seinem nostalgischen Charme der Marke "Anno Pief" und der kleinen, aber schmucken Bühne bildete das mit 120 Jecken ausverkaufte Alte Jugendheim den perfekten Rahmen. Der erste Klatschmarsch gehörte dem Kinderprinzen Roman I. (Kötter), der mit dem Spielmannszug Rheinklänge einen standesgemäßen Einmarsch genoss.

Das zehnjährige Narrenoberhaupt übernahm schnell die Rolle des Eisbrechers. In geschliffenem Versmaß schilderte er den Untertanen seinen "steinigen Weg" zum Traumjob "Karnevalsprinz", bevor er mit Bernd Stelters "Ich hab drei Haare auf der Brust" die ersten Schunkelwellen in Bewegung setzte.

Das Motto des Abends mit Leben gefüllt hat nicht zuletzt Willi Fuhrmann. Der Niederzissener Erzkarnevalist und RKK-Bezirkschef ist als ehemalige Größe der Stadtverwaltung längst "milljöhtauglich". Mit der aus der Feder "vom Klinzings Carl" stammenden urkölschen Geschichte "Dat Höötche" hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Ob Obermöhn Uschi Schunk, die mit Christel Henkel "Ne Verwechslung" vortrug, Maria Schorn, die gemeinsam mit "Dollshot" Guido Asmuth und dem alten Gassenhauer "Püppchen Schmitz" an die frühere "Kronen"-Wirtin erinnerte, oder "Vize" Ingrid Efferz, die in der Bütt mit ihrer Nichte Janine Scheil über "Traummänner" parlierte - die Möhnen übernahmen einmal mehr eine tragende Rolle.

Und mit einem schwungvollen Auftritt bewiesen die Tanzmariechen Konny Keelan und Anna Schäfer, dass Tradition quicklebendig sein kann. Als der Ex-Prinz und stellvertretende Sitzungspräsident der Narrenzünftler, Guido Selbach, dem jubelnden Saal zum Abschluss die Stadtsoldaten präsentierte, waren sich die Jecken einig, "dat dä Fastelovend vun fröher, hück noch jenau esu viel Spass määt".

Oberwinter. (wtz) Mit ihren blauen Uniformen und den weißen Kapitänsmützen gehören die Fährnarren aus Rolandseck bereits seit Jahren zum karnevalistischen Erscheinungsbild Remagens.

Die Mitglieder um den Vorsitzenden Erich Keutgen sind gern gesehene Gäste bei allen Veranstaltungen. In Ermangelung einer geeigneten Räumlichkeit im "eigenen" Ortsteil, nehmen die Fährnarren immer wieder gerne die Gastfreundschaft des Nachbarortes Oberwinter in Anspruch. So begrüßten sie auf dem Pfannkuchenschiff mit ihrem Ordensfest die fünfte Jahreszeit. Das nutzte das Oberwinterer Prinzenpaar Ali und Marlies Frensch sowie Oedingens Prinz Thomas Patzelt zum freundschaftlichen Gegenbesuch.

Dem Namen des Festes entsprechend, wurden jedoch nicht nur der Sessionsorden sowie der Vereinspin vorgestellt. "Druckfrisch" kam die Vereinszeitschrift "Fährblick" unters Volk. In mühevoller Fleißarbeit wird auf gut 70 Seiten nicht nur die Geschichte der Fährnarren im Besonderen, sondern auch die historische Entwicklung des Karnevals im Allgemeinen aufgezeigt.

Ein weiterer Blickfang sind die Sammlung "Kölscher Karnevalslieder" sowie die Rubrik "Das war Rolandseck". Den geselligen Teil nutzten die Jecken aus dem Stadtgebiet einmal mehr zum lockeren Gespräch, der Planung der Aktivitäten in der Session sowie zur Einstimmung auf den Höhepunkt der fünften Jahreszeit, den Straßenkarneval mit all seinen bunten Facetten.