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Schwaad- und Botzlappe unterwegs

Schwaad- und Botzlappe unterwegs

Pünktlich um 14.11 Uhr feuerten die "Brohler Böller" drei Kanonenschläge in den strahlend blauen Himmel über Bad Breisig. Dem traditionellen Startschuss für den Karnevalszug in Bad Breisig hatten Tausende von Narren zwei Jahre lang entgegengefiebert.

Bad Breisig. (ln) Pünktlich um 14.11 Uhr feuerten die "Brohler Böller" drei Kanonenschläge in den strahlend blauen Himmel über Bad Breisig. Dem traditionellen Startschuss für den Karnevalszug in Bad Breisig hatten Tausende von Narren, die am Sonntag die Koblenzer Straße säumten, zwei Jahre lang entgegengefiebert.

Die Knaller sollten den Auftakt zu einem großartigen Spektakel bilden. Denn der 37 Wagen, Fuß- und Musikgruppen umfassende "Zoch" geriet zum gefeierten Höhepunkt der Breisiger Session 2010/11. Angeführt vom Tambourcorps Kaifenheim bahnte sich der närrische Lindwurm seinen Weg durch die jubelnde Menge.

In der ersten Reihe hatten es sich auch die Bewohner des Seniorenzentrums St. Josef auf ihren Stühlen bequem gemacht, um sich an den vorbeiziehenden Narren zu erfreuen. Und zu sehen gab es eine Menge an diesem Tag. Etwa der von mächtigen Rentieren gezogene Schlitten, der Lappen vom Sportschützenverein. "In Breisig jitt et och Lappe", behaupteten sie und verwiesen etwa auf "Schwaad-" und "Botzelappe".

"Die Burger vom Oberdorf" fragten sich, ob es das Schnellrestaurant mit dem gelben "M" demnächst auch am Hasenberg geben würde. Als Vorgeschmack versorgten sie die Jecken schon einmal mit süßen Mini-Burgern.

Die Kicker vom FC Rhenania Gönnersdorf nutzten das närrische Treiben, um ausgelassen ihr 100. Vereinsjubiläum zu feiern. Mit Urkunden und historischen Mannschaftsfotos hatten sie ihren Wagen in eine mobile Vereinschronik verwandelt. Das mittlerweile verschwundene Kurhaus wurde von verschiedenen Gruppen thematisiert.

Als Ersatz stellte etwa der WSV Bad Breisig seine Version des mobilen Kurhauses vor, das er für eine Tagesmiete von 100 Euro anbot. Und "Kurhaus platt, Fußball satt" führte die Gruppe um FDP-Ratsmitglied Michael Breith als Alternative an, und forderte "die Frauen-WM ins Kurparkstadion".

Keine Kosten und Mühen hatte die Firma "Blumen-Kraus" gescheut, um auf das Problem "Baugebiet Mönchsweg" aufmerksam zu machen. Aus Recklinghausen hatte man eine originale Seilbahn organisiert. Ginge es nach den Krauses, würde sich das gute Stück in einem "Freizeitpark Mönchsweg" gut machen.

Das letzte Drittel des Zuges gehörte traditionell der Breisiger Karnevalsgesellschaft, die einmal mehr mächtig aufgefahren hatte. Das Damenkomitee thronte ebenso auf einem beeindruckenden Gefährt, wie der Herrenelferrat in seiner fahrenden Narrenkappe, oder die mit etwa 100 Uniformierten und einem "Donnerbalken" auf Rädern angetretenen Blau-Roten-Funken.

Und die Senatoren der KG feierten gemeinsam mit Brunnenkönigin Nadine I. "Karneval in Venedig". Doch sie alle bildeten letztlich nur die Vorhut für ihr stattliches Prinzenpaar Markus I. und Marion II. (Feix), das es von seinem bunten mächtigen Narrenschiff aus kistenweise Kamelle auf das ihm zujubelnde Narrenvolk regnen ließ.