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Kölner Dreigestirn gönnt sich Auszeit in Pech

Kölner Dreigestirn gönnt sich Auszeit in Pech

Prinz Walter II. und Jungfrau Claudia besuchen die Heimat ihres Bauern Uli Döres - Fleischerinnung lässt nach 50 Jahren die Tradition des Flönzordens wieder aufleben

Wachtberg-Pech. Die magische Sessions-Zahl heißt 25. In Minuten ausgedrückt, beschreibt sie die maximale Verweildauer des Kölner Dreigestirns bei einem Auftritt - vom Verlassen des Autos bis zur Rückkehr. Schon deswegen war der Lokaltermin in Pech etwas Besonderes.

Rund eine Stunde nahm sich die Delegation aus der benachbarten Domstadt Zeit, um den Eltern ihres Bauern Uli einen Besuch abzustatten. Letzterer heißt nämlich mit Nachnamen Döres und seine Wiege stand "Im Siefen".

In weiser Voraussicht hatten die Kölner auf eine Anreise mit dem Bus verzichtet. Er wäre wohl in den engen Gassen Richtung Heimat stecken geblieben. Aber auch die Ankunft der vier großen Equipe-Wagen sorgte für viel Aufsehen.

Viele Wachtberger aus der näheren und weiteren Umgebung hatten es sich nicht nehmen lassen, "ihren" Uli samt Prinz Walter II. (Passmann) und Jungfrau Claudia (Claus Frohn) mit Alaaf-Rufen zu begrüßen.

Lautstark war auch der Willkommensgruß der "Höhner". Diese waren von den Eltern Horst und Marlies Döres ohne Rücksicht auf Kosten extra für das Rahmenprogramm eingekauft worden. Allerdings präsentierte sich die gefiederte Gruppe etwas aus dem Takt und musste deshalb das Geschehen vom Käfig aus beobachten.

Die Frage "Wieviele Jecken passen in ein Wohnzimmer?" hatte sich Vater Horst anscheinend im Vorfeld gestellt und im Garten ein Zelt aufgebaut. "Das ist der Gürzenich", sagte Döres senior schmunzelnd. Sogar im römisch-germanischen Museum sei er vorstellig geworden, um einen roten Teppich auszuleihen.

In die Pecher Annalen wird der Abstecher der Kölner Tollitäten schon alleine deshalb eingehen, weil man für das Dreigestirn die Tradition des Flönzordens wieder hat aufleben lassen - nach 50 Jahren. "Der Orden galt nicht als Schmuck sondern als Wegzehrung", erklärte der Obermeister der Fleischerinnung Bonn/Rhein-Sieg, Adalbert Wolf.

Der Termindruck der Regenten habe von jeher keine Zeit zur Nahrungsaufnahme vor und nach den Auftritten gelassen. "Deswegen gibt es für Euch fürs Auto rheinische Fleischwurst, Blutwurst, Käse und einen Korn", sagte Wolf bei der Ordensverleihung. Vorgenommen wurde diese von den jüngsten aktiven Narren im Zelt-Gürzenich: Die Geschwister Katja (7) und Kai (4) Russeck tanzen bei den Godesberger Stadtsoldaten und können schon bützen wie die Großen.

Der Prinz dankte "der Familie und dem Ort, die so einen hervorragenden Mann hervorgebracht haben". Auch der sichtlich gerührte Bauer Uli fand lobende Worte: "Ich danke meinen Eltern für 42 Jahre mehr oder weniger gelungener Erziehungsarbeit." Dann gönnte sich das Dreigestirn eine kleine Auszeit mit Kölsch. Aber natürlich galt es, nebenher eine Menge Autogrammkarten zu signieren.