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Den Bezirkvorsteher zum Bettenmachen verurteilt

Den Bezirkvorsteher zum Bettenmachen verurteilt

Närrische Trinkkur in der Redoute lässt die Bad Godesberger Jecken schwitzen

Bad Godesberg. Ausgelassen und "puppenlustig" ging es am Samstagvormittag in der Redoute zu. Bezirksvorsteher Christoph Brüse hatte zur traditionellen närrischen Trinkkur ins historische Gemäuer geladen, und Tollitäten aus nah und fern sind seinem Ruf gefolgt. Angesichts der tropischen Temperaturen in dem mit blauen Luftballons geschmückten Saal drohte die Trinkkur zwar in eine Schwitzkur auszuarten, doch das tat der prächtigen Stimmung unter den Jecken keinen Abbruch.

Die meisten stillten den Durst mit einem kühlen Kölsch, den Warnungen des Bad Godesberger Prinzen Peter III. zum Trotz. Dieser verdächtigte nämlich Brüse, die Jecken betrunken machen zu wollen, damit sie beim Rathaussturm "nicht zu Potte kommen".

Der Aufruf des Prinzen, daher das "gute Godesberger Mineralwasser" zu genießen, das unverständlicherweise trotz seiner überragenden Qualität nicht in Flaschen abgefüllt wird, wurde nicht gehört. Auch die ähnlich lautende Warnung von Godesia Renate, "trinkt nicht zuviel", wurde ebenfalls in den Wind geschlagen. Warum auch, schließlich waren die Gäste ja zu einer Trinkkur eingeladen.

Karl-Heinz Michels, Präsident des Bad Godesberger Festausschusses, zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass der Sturm aufs Rathaus erfolgreich verlaufen werde, und malte Brüse schon einmal aus, was danach auf ihn zukommt. Brüse müsse als erstes den Jodesberger Tollitäten die Betten machen - eine Aufgabe, die den an körperliche Arbeit nicht gewöhnten Bezirksvorsteher sicher an den Rand der Erschöpfung bringen werde. Doch von solchen furchtbaren Szenarien ließ sich der stämmige Rathauschef natürlich nicht aus der Ruhe bringen und führte weiter durchs Programm.

Ein weiterer Höhepunkt der närrischen Trinkkur waren die Gemeinschaftstänze aller Godesberger Corps. Zum Dank erhielt Brüse jedoch nicht nur wüste Drohungen, sondern wie immer auch zahlreiche Orden. Und Michels bedankte sich zudem bei Bezirks- und Stadtverwaltung für die großzügige Unterstützung, ohne die der Karneval in Godesberg kaum so opulent durchzuführen wäre.