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Janz Schweinheim ist himmlisch jeck

Janz Schweinheim ist himmlisch jeck

Eigengewächse und Spitzenkräfte aus Köln sorgen für blendende Stimmung bei der letzten Sitzung der Session

Schweinheim. (nfz) Einmal im Jahr verwandelt sich die schmucklose Turnhalle der Burgschule in ein farbenfrohes Narrenparadies. Engagierte Vereinsmitglieder der Karnevalsgesellschaft Schweinheim putzen die Schuhschachtel nach allen Regeln der jecken Dekorationskunst heraus.

Hier fühlen sich die Narren wie die Fische im Wasser - pudelwohl. "Uns Schweenhem is un bliev - dat Hetz in unserem Liev" lautete in diesem Jahr das Motto der beliebten Veedelssitzung. An langen Tischen drängten sich fantasievoll kostümierte Frohsinnsjünger. Schon zu Beginn der Veranstaltung herrschte Hochstimmung im Saal, angeheizt durch die gut aufgelegte Saalkapelle "Bonn-Bons". "Die Mädchen ham die Hosen an", sang Silke Enders, die als "Schengelchen" durchs Programm führte.

Erstmals übernahm sie den Job allein, auf das weibliche Moderatoren-Duo "Scheng und Stina" musste das Publikum diesmal verzichten. Nicht aber auf hoheitlichen Glanz. "Die Uhr hat Karneval geschlagen", schärfte der Bad Godesberger Kinderprinz Tobias II. seinen Untertanen ein, "es gibt nichts schöneres auf Erden, als Godesia zu werden" reimte Prinzessin Christina. Waren die Kindertollitäten als Gäste angereist, so betrat mit Prinz Thomas I. ein Prinz aus den eigenen Reihen die Bühne.

Moment mal. Macht etwa jetzt ein Schweinheimer Prinz dem Godesberger Jeckenadel Konkurrenz? Weit gefehlt. Der Mann ist lediglich in zwei Vereinen Mitglied, nämlich in Schweinheim, wo er wohnt, und bei den Rheinhöhenfunken in Oedingen, wo er einmal gewohnt hat. Und ebendort amtiert Thomas Patzelt in der laufenden Session als Prinz. Tosenden Applaus erntete Martin Schopps, der als "Ausbilder für Karnevalisten" Spitzenkräfte des Kölner Karnevals parodierte, Diakon Willibert Pauels beispielsweise oder Gesangs-Diva Marie-Luise Nikuta.

Bei Schopps saß jede Pointe, von Franjo Pooth, der "lachenden Insolvenz aus Düsseldorf", über Kardinal Meisner, der "Abrissbirne Gottes", bis zum türkischen Karnevalsverein "Die lustigen Türsteher". Im Programm waren auch "Eigengewächse" der KG vertreten, etwa "Zwee Schweenheimer Madämmche" alias Petra Linden und Christina Groß, oder der Männerchor "Halbe Lunge".

Umjubelt wurde das Vokalquartett "Die Wanderer". Beim gospeligen "Janz Kölle is himmlisch jeck" hielt es niemand mehr auf den Sitzen. Es hätte genauso gut heißen können: "Janz Schweinheim ist himmlisch jeck."