Prima Stimmung und ein bisschen Wehmut

Der karnevalistische Nachwuchs darf auf keiner Bühne fehlen. Die Minis der Stadtsoldaten machten denn auch zu Beginn der Prunksitzung die gewohnt gute Figur. *Foto: Barbara Frommann*

Prunksitzung der Godesberger Stadtsoldaten zeigt hochkarätiges Programm - "Kalauer" ernten mehrere Raketen

Bad Godesberg. Beim Einmarsch der Bad Godesberger Stadtsoldaten lohnt ein genauer Blick. Die Tanzgarden haben natürlich keine Schwierigkeiten mit der Schrittfolge links, rechts, links.

Auch die Damen des Senats erledigen die Aufgabe mit Leichtigkeit. Nachlässig zeigen sich nur die Herren am Ende des Zuges. Doch sobald sie die Schwelle zum großen Saal der Stadthalle überschreiten, nehmen auch sie Haltung an. Die Prunksitzung im Großen Saal der Stadthalle kann beginnen.

Zum Auftakt gibt sich ein alter Bekannter die Ehre. Fritz Schopps spult als Rumpelstilzje sein übliches Programm ab: den Frauen Komplimente machen, Politprominenz abwatschen, den 1. FC Köln nicht vergessen und das ganze mit ein paar Zoten garnieren. In Reimform, versteht sich.

Das kommt gut an im Saal, für eine Rakete reicht es noch nicht. Die holen sich die "Kalauer" ab. "Parodie, Imitation, Blödsinn", versprechen sie dem Publikum.

Sie lassen Howard Carpendale ein Navigationsgerät besingen, Herbert Grönemeyer ein Kinderlied anstimmen und Freddy Mercury "Mer losse de Dom in Kölle" auf die Melodie des Queen-Hits "We are the champions" zum Besten geben.

Entdeckt wurde die Truppe übrigens von Bernd Stelter, der sich im Verlauf des Abends auch die Ehre gibt, genau wie die Höhner, Paveier, ne Bergische Jung oder das Schnäuzer Duo. Kein Wunder, dass bei diesem Programm die Prunksitzung so gut wie ausverkauft ist.

Ein bisschen Wehmut schwingt auch mit an diesem Sonntagabend. Sitzungspräsident Horst Effelsberg verabschiedet sich von Ehrengast Bärbel Dieckmann, die zum letzten Mal als Oberbürgermeisterin die Prunksitzung besucht.

"Auf Wiedersehen" sagt am Sessionsende auch Sandrina Melzer. Das Funkenmariechen verlässt Bad Godesberg und die Stadtsoldaten aus gutem Grund: Liebe. Bevor die Godesberger Tollitäten Prinz Otto II. und Godesia Gerti über die Schwelle in den großen Saal treten, können sie den Herren von Blom un Blömcher bei der Arbeit zu sehen.

Die bewährten Stimmungshits von Willi Ostermann, DJ Oetzi oder Micky Krause sind genau das Richtige, um die Stimmung noch einmal zu steigern. Einige Damen im Teufelskostüm geraten völlig außer Rand und Band, wollen singen, schunkeln, klatschen, tanzen, am liebsten gleichzeitig.