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Willi Armbröster lehrt Kenglisch

Willi Armbröster lehrt Kenglisch

Beim 20. Vorstellabend der Vereinigung Bonner Karnevalisten(VBK) gab es einiges zu feiern. Nicht nur, dass die Veranstaltung selber runden Geburtstag hatte, auch der Vorsitzende und Moderator Willi Baukhage steht der VBK seit 25 Jahren vor.

Bad Godesberg. Beim 20. Vorstellabend der Vereinigung Bonner Karnevalisten(VBK) gab es einiges zu feiern. Nicht nur, dass die Veranstaltung selber runden Geburtstag hatte, auch der Vorsitzende und Moderator Willi Baukhage steht der VBK seit 25 Jahren vor.

Viele Künstler begingen vor 450 Gästen in der Bad Godesberger Stadthalle ebenfalls Bühnengeburtstage. Bruce Kapusta trompetet seit mittlerweile 15 Jahren und die Kölner Rheinveilchen, die mit ihrer atemberaubenden Akrobatik überzeugten, tanzen seit 10 Jahren. Ein alter Bekannter in der Bütt steht schon seit Jahrzehnten auf den jecken Bühnen der Region. Willi Armbröster geht mittlerweile ins 50. Jahr, dabei ist er eigentlich in Sachen Karneval Rentner.

"Ich habe ein paar Jahre nichts gemacht. Doch das neue Thema ließ mich einfach nicht mehr los", sagte Armbröster und verriet: "Dabei geht es um das Kenglisch, Kölsch und Englisch. Dabei habe ich nie Englisch gelernt." In seiner gereimten Rede machte Armbröster, alias Lehrer Welsch, dann schnell klar, worum es ging. "Denglisch liegt total im Trend, en Sitzung nennt man heut Event."

Natürlich nahm er die Sitzungen weiter auf die Schippe: "Bigband op Kölsch heeß: vill Radau und Elferrat - Big Muppetschau." Den 1. FC Köln verulkte er als Pflegefall. Mit einem deutsch-englischen Ausspruch beendete Armbröster seine Rede und erntete großen Applaus für sein Comeback. "Hühren op met mingem Quatsch, Alaaf you, thank you very much."

Ziemlich neu im Karneval ist dagegen das Duo Alles Paletti . Mit Krätzcher und Verzällcher rund um die aktuelle Lage unterhielten sie das Publikum. Günter Starke gab dabei als Bauer einige Bauernregeln zum Besten: "Wenn ich im Hause Risse seh, buddelt bestimmt die KVB." Sein kongenialer Partner Heiner Jungebluth unterhielt derweil auf der Quetsch. Michael Schumacher bekam sein Fett von den beiden ebenso weg wie Steuerhinterzieher.

"Tut dein Geld an Steuern kranken, wird's schnell gesund in Schweizer Banken"; erklärten die beiden die Medizin für den Mammon. Dazu fielen ihnen einige Lieder ein, so dichteten sie zum Beispiel "Weiße Rosen aus Athen" um und nahmen das bankrotte Griechenland aufs Korn. Geschafft aber glücklich verließen die beiden die Bühne und dürfen nun auf neue Auftritte hoffen.

Im Publikum saßen nämlich viele Literaten und Vorstände aus großen und kleinen Vereinen, die den jecken Auftakt in die Session traditionell nutzten, um für ihre Sitzungen neue Kräfte zu buchen. Eine wahre Premiere hatte Torben Palm beim Vorstellabend. Der Sänger der Kribbelköpp, die sich kürzlich auflösten, rockt jetzt solo die Bühnen.

Mit im Gepäck hatte Palm zwei neue Lieder und den Hit "He in Bonn". Dabei verlangte besonders "Dat Föttche" den Zuschauern einiges an Koordination ab. Im Takt zur Musik wurden die Hinterteile hin und her bewegt. "Das Lied ist ein Glücksgriff. Die Nummer knallt bestimmt überall", sagte Palm nach dem Auftritt.

So sahen das anscheinend auch einige Anwesende, denn kaum war Palm aus dem Saal, hatte er schon einen Auftritt sowie einige Anfragen in der Tasche. So ist das eben auf einem Vorstellabend. Deswegen kommen auch Erfahrene, um sich zu präsentieren und ihre neuen Programme vorzustellen.