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Beim Bützen gehen die Rot-Weißen in die Knie

Beim Bützen gehen die Rot-Weißen in die Knie

Närrinnen feiern auch in den Sälen von Unkel, Heister, Erpel und Linz ausgelassen ihren jecken Tag - Das Rathaus in Linz fällt in die Hand der "Wiever"

Unkel. (see) Wie Weiberfastnacht gefeiert wird, das muss auch den Damen in Unkel niemand sagen: Die Damen des Komitees "Jung mit Schwung" hatten "ihre" Burg fest im Griff. Die Burgdamen in Rot und Gold gaben das närrische Zepter am Donnerstag nicht aus der Hand.

"Bühne frei" hieß es für das Kinderprinzenpaar Lukas I. und Lara I.. Zu spanischen Rhythmen tanzten sie vor und ernteten einen königlichen Applaus.

Kurze technische Pannen waren rasch behoben. In der Bütt gesellten sich Erike und Marin zu einem "Kaffeekränzchen" - und strapazierten die Lachmuskeln ihrer Mitmöhnen.

"Da taut der dickste Eisblock auf", rief Sitzungspräsidentin Margret Lill in die Runde. Schon hatten die Majoretten die Bühne für sich und formierten sich zum kölschen Medley.

Als sich Musiker und Senatoren der KG Unkel aus dem Saal verabschiedet hatten, waren die Wiever wieder unter sich.

Herein stürmten die sechs "Old Stars" von Blau-Weiss Selhof: Ganz und gar nicht "eingerostet" fegten sie übers Parkett. Das Fazit eines schönen Nachmittages: Die Wiever feierten das 75-jährige KG-Bestehen stil~echt - mit sichtlichem Vergnügen.

Heister. (khd) "Seid Ihr jood drupp?" Eine rhetorische Frage von Obermöhn Marianne Nußbaum angesichts der jecken Wiever, die das Bürgerhaus von Heister bis auf den letzten Platz füllten. Denn die "Heisterer Spatzen" hatten es längst von den Dächern gepfiffen: "An Weiberfastnacht geht es den Männern an den Kragen.

Dann haben wir das Sagen." Das ließen sich die Möhnen auch im Verlauf ihres Programms nicht nehmen. Lediglich eine "Märchentante" hatten sie aus Bruchhausen einfliegen lassen. Ansonsten bestimmten sie die Sitzung mit eigenen Kräften.

Mit einer Ausnahme: Das bei jeder Weibersitzung unumgängliche Männerballett. Dessen "Flying Dancers" waren die einzigen Vertreter des starken Geschlechts, sieht man von Prinz Lukas I. einmal ab, der mit Lara I. gerade noch mitbekam, dass die Heisterer Möhnen ihn als "Schneemänner" im Unkeler Rosenmontagszug begleiten werden.

Erpel. (khd) Dass nicht nur Stadtsoldaten wibbeln können, bewies der Erpeler Möhnenclub gleich zum Sitzungsstart eindrucksvoll und brachte die kostümierten Wiever in der Mehrzweckhalle außer Rand und Band. "Mat üch bereit zur Wallfahrt nach Brooches.

Da müsst Ihr den Berch bis Orsberch bezwinge und dabei auch noch bedde un singe", versuchte Obermöhn Christine Siebertz vergebens das Temperament ihrer Untertanen zu zügeln. Hatten Lilo Krupp und Thea Ott doch noch "Äätze" (Erbsen) für jede Sünde "in de Schoh jetan".

Und natürlich ließen sie bei ihren Erzählungen keine aus. Als die Möhnen dann auch noch den Holzmichel zum Leben erweckten, schien die Halle in Gefahr, zumal kurz danach auch noch Günter I. und Marlies I. bei den jecken Wiever eintrafen, die ihre Tollitäten mit Schmackes feierten.

Linz. (khd) Nit nur mit "Herschi", Stadtmanager Thomas Herschbach, wollte Adi Buchwald dem Sturm der Linzer Möhnen auf das Rathaus trotzen. Den "Lang", Prinz Helmut I., hatte er als Verstärkung gewinnen können. Aber dessen Adjutanten, Prinzenbruder Helmut und Busenfreund Wolfgang, schmolzen beim geballten Charme der Möhnen dahin.

"Du konnst solange mit dingem ruut-wießen Schirmchen rumwedele, wie de willst. Erinn kumme mer doch", erklärte Obermöhn Renate Weber. Schon hatte sie mit der vorderen Linie ihrer Schlachtreihen, Bützcher verteilend, die Rathaustreppe und einen verdutzten Adi Buchwald hinter sich gelassen.

Diesen fulminanten Erfolg im Rücken zogen die Möhnen eine Stunde später in den Sitzungssaal ein. "O livver Jod, helf us in der Nuut", hatten sie wegen des Ausfalls einer Büttenrednerin gebeten. Und der schickte mit Vikar Thomas Herrig einen tollen Ersatz, der für seinen Büttenvortrag tosenden Applaus erntete.

Den bekamen die Möhnen auch für ihre Politik-Talkrunde, bei der es Buchwald humoristisch an den Kragen ging. Wehe, wenn sie losgelassen, dann sind sie eben nicht mehr aufzuhalten, die jecken Strünzerinnen. Da nutzte Helmut I. selbst seine Pritsche nichts.