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Das Sams erfüllt die Wünsche der Jecken

Das Sams erfüllt die Wünsche der Jecken

Lang bevor am Sonntag in Rheinbreitbach "et Trömmelche" ging, standen die Jecken dort entlang der Straßen "all parat". Der Zug hatte sich zwei Stunden früher als gewohnt oben am Sportplatz in Bewegung gesetzt.

Rheinbreitbach. Lang bevor am Sonntag in Rheinbreitbach "et Trömmelche" ging, standen die Jecken dort entlang der Straßen "all parat".

Der Zug hatte sich zwei Stunden früher als gewohnt oben am Sportplatz in Bewegung gesetzt, damit etwa das Kinderprinzenpaar Noah I. und Meike I. mit den Adjutanten Mats und Hanna auch noch am Siebengebirgszug teilnehmen konnten.

Die närrischen Weckmöhnen kündigten den farbenprächtigen Zug an, in dem sich die "Samse" vom Kindergarten "Sonnenschein" - ohne einen einzigen blauen Punkt verloren zu haben - vor den bärtigen Wichteln trollten. Gießkännchen, Harken und jede Menge Möhren wiesen die Gartenzwerge als die Mitglieder des Obst- und Gartenbauverein Rheinbreitbach aus.

Jede Menge Süßes, vor allem aber Popcorn, hatten die Pfadfinder auf ihre Reise mitgenommen und waren zur Sicherheit gleich selbst in eine rot-weiße Tüte mit dem beliebten Knuspermais geschlüpfte. "Sind die niedlich", schwärmten zwei geklonte Schafe von den kleinen Neandertalern.

Dabei ignorierten die jecken Schäfchen am Straßenrand, dass die Knochenketten der großen "Sterntaler" vom Kindergarten Maria-Magdalena belegten, dass die Steinzeitmenschen zarte Hammelbeine zu schätzen wussten. Lokalkolorit brachte der Bürgerverein wie schon in den Vorjahren in den Fastelovendszoch.

Seine Mitglieder hatten schnell eine Ich-AG gegründet. So konnten sie als Kaffeebud-Betreiber, als Besitzer eines Gemüsestandes voller Kappes, einem Fischhändler mit Lachsen aus dem Rhein und einem Zeitschriftenhändler den Wochenmarkt am Freitag vor der Unteren Burg beleben.

Auch einen Stand mit verführerischen Dessous "bauten" sie dort auf, ja sogar Breitbacher Luft, die Bundeshauptstadt ließ grüßen, wurde vorzugsweise angeboten. Mindestens ebenso kritisch zeigten sich die Alten Herren von SV Rot-Weiß. Auf ihrem Wagen hatten sie eine Intensivstation aufgebaut, auf welcher der chronisch kranke Kunstrasen vor sich hindämmerte.

"Der Sportplatz schafft sich ab", warnten die Insider, die als Krankenschwestern, Narkoseärzte, OP-Schwestern und Psychiater den Dauerpatienten umschwirrten. Als Kängurus war die Breitbacher Rotte unterwegs, während sich Kirchenchorsänger und Concordianer in feurige Zigeuner verwandelt hatten.

Da hoben die Straßenmöhnen doch lieber als Hexen auf ihren Besen ab, um den Koppel zu umrunden. Noch verwunschener ging es bei der Katholischen Jungen Gemeinde zu. Sie entführte mit Wesiren, Haremsdamen, Scheichs und Flaschengeist in die Welt von 1001 Nacht.

So zauberhaft muss die Situation auch den jungen Regenten hoch oben auf ihrem Burgwagen vorgekommen sein. "Kamelle!", riefen ihre kleinen Fans laustark. Und diesem Wunsch kamen Noah und Meike, jede Menge Süßes auf ihr Völkchen hinab schaufelnd, bereitwillig nach.