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Speedy I. hat allen Grund zum Lachen

Speedy I. hat allen Grund zum Lachen

Strahlender Sonnenschein lag am Sonntag über dem Linzer Marktplatz und vor dem Rathaus herrschte geschäftiges Treiben: Der närrischen Übermacht haben die Linzer Rathausverteidiger trotz internationaler Hilfe nichts entgegenzusetzen.

Linz. Strahlender Sonnenschein lag am Sonntag über dem Linzer Marktplatz. Während die Besucher diese frühsommerliche Atmosphäre genossen, herrschte vor dem Rathaus geschäftiges Treiben.

Musketier "Jean Chienriesé" - alias Johannes Hundrieser - stellte sein mageres Häuflein Stadtrats-Getreuer mit den Gästen aus den Partnerstädten Pornic und Marietta/Atlanta auf. Die sollten mit ihm das Wunder vollbringen, den Narrensturm auf das Rathaus erfolgreich abzuwehren.

"Ich vertrete unser Oberhaupt, das mir vertraut und an mich glaubt. Weil Adi dieses Jahr nicht kann, muss ich heut' ran - oh Mann, oh Mann", dichtete der Erste Beigeordnete verzweifelt. Nur zu gut kannte er sein Schicksal, hatte er doch erst vor Jahresfrist für seinen Prinz Michael den Bürgermeister entmachtet, der dieses Los schon über 20 Mal hatte ertragen müssen.

Hundriesers Nervosität legte sich auch nicht, als Stadtsoldatenkommandant Markus Paffhausen seine staatsen Kääls vor dem Stroh-Feldherrnhügel Stellung beziehen ließ. Denn nahezu zeitgleich strömten aus allen Richtung bunte Truppen auf den Markt und machten Front gegen das Rathaus.

Mit großem Hallo begrüßten die närrischen Heerscharen ihren Regenten, Speedy I., und seinem Feldherrn, Präsident Alfons Daub. "Lass den Dingen ihren Lauf und gib jetzt auf", versuchte dieser den Beigeordneten zur kampflosen Übergabe der Stadtschlüssel zu überreden. Der aber verdächtigte hinterhältig seinen Widerpart, betrunken zu sein.

"Und wirst du jetzt noch einmal fies, mach ich aus dir nen Daub am Spieß!" frotzelte Hundrieser, der in der vorigen Session als "Pommes-Johannes" in die närrischen Annalen der Stadt eingegangen war.

Und an diesen seinen Beruf wurde es vom Präsidenten direkt erinnert, der "klein Hanni" warnte: "Noch hast du an, dein Stadtchef-Hütchen! Wir treiben dich ins Pommesbüdchen zurück zum Kochen, Grillen, Braten. Hier soll dir gar nichts mehr geraten!"

Und schon machten sich grüne und rote Husaren, blaue Funken, rot-weiße Artilleristen zusammen mit mongolischen Hunnen daran, die ersten Reihen der Stadtsoldaten zu durchbrechen. "Dein Rückzug wär' 'ne kluge Tat, denn ich hab noch den Elferrat", mischte sich Speedy I. in das Gefecht ein.

Eingreifen mussten das Jubiläums-Cremeschnittchen allerdings nicht mehr. Während der langen Rathaussanierung hatte Speedy mit seinem Vater bei der Schieferdacheindeckung die Gelegenheit genutzt, alle Schleichpfade genauestens auszukundschaften.

"Damals stiegen wir dir aufs Dach, heute setzen wie Dich schachmatt!", frohlockte er, schließlich schlage bei jedem einzelnen seiner Truppe ein Löwenherz für den Fastelovend. Umsonst: unbelehrbar wie sein Stadtbürgermeister wollte sich der Beigeordnet noch nicht die unvermeidliche Niederlage eingestehen.

Dann aber hatten sich die Funken bis zu ihm durchgeschlagen. Deren Kommandant, Bernd Rechmann, zerrte Klein-Hanni vom Feldherrnhügel und brachte den Gefangenen zu Speedy I. Der erwies sich edelmütig. "Johannes, lass uns Frieden schließen, die Freundschaft gleich mit Kölsch begießen", bot er dem Unterlegenen an, nachdem er vorsorglich Schlüssel und Stadtsäckel mit einem dreifachen "Linz Alaaf!" an sich genommen hatte.