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Der Prinz hat genug Munition für seinen Triumphzug an Bord

Der Prinz hat genug Munition für seinen Triumphzug an Bord

Die Freunde aus der französischen Partnerstadt bringen eine Sänfte mit nach Linz

Linz. Nicht nur der Linzer Prinz, Helmut I., auch die anderen Jecken dieser Stadt und ihrer Umgebung kennen keine Grenzen. Unzählige fantasievoll kostümierte Fußgruppen und prunkvolle Motivwagen nahmen am Rosenmontagszug der Bunten Stadt am Rhein teil, so dass die Tollität erst nach zwei Stunden den Burgplatz erreicht und damit etwa ein Viertel des Zugweges zurückgelegt hatte.

Munition hatte Helmut I. für seinen schier endlosen Triumphzug genug an Bord seiner riesigen Kutsche, die von vier mächtigen, goldmähnigen Löwen gezogen wurde. Jedenfalls schaufelte er unverdrossen Kamelle, Schokolade und andere Süßigkeiten auf das ihm zujubelnde närrische Volk hernieder. Kein Wunder, dass er so spendabel sein konnte, hatte der Schwimmverein als Geldgeber doch Prinz "Ali El Mut" samt seiner Wesire auf fliegenden Teppichen aus dem Orient an den Rhein beordert.

Und die schwere Artillerie bewachte von ihrer hohen Lewenport aus, dass der Pharaonen-Gruppe ja nichts von ihren Grabschätzen abhanden kam. Edelsteine und Gold hatte wahrscheinlich auch Roi Gérard mit seiner Reine Hélene von Mi Careme aus französische Partnerstadt Pornic in der riesigen Sänfte gebunkert, musste die doch von vier Elefanten getragen werden.

Da wollte keiner den Globetrottern folgen, die trotzig angesichts Hartz IV bekundeten: "Wir bleiben sowieso nicht hier!" Nur einen kleinen Wermutstropfen gab es im Linzer Zug. Der "Spöck", der als gruselige Hexe verkleidet dieses Jahr nach dem "Phantom der Oper" in Linz "Hänsel und Gretel" aufführen läßt, kündigte seinen Abschied vom Rosenmontagszug an. Da bleibt es abzuwarten, ob sich unter den närrischen Linzer Ersatz für so ein jeckes Original finden wird.