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"Et Spöckche" brilliert beim Prinzen-Casting

"Et Spöckche" brilliert beim Prinzen-Casting

Sitzung der Großen Linzer KG steht im Zeichen der Dreigestirn-Wahl für 2006

Linz. (khd) "Hück oder nie Marie, jonn mer op et Janze. Hück losse me de Puppe danze." Das hatten sich die Linzer für Samstagabend fest vorgenommen: Die Große Linzer Karnevalsgesellschaft hatte zur Prunksitzung in den Saal Palm geladen. Nach gut sieben Stunden stand ein Höhepunkt an: die "Wahl des Linzer Dreigestirns 2006". Und die Linzer Jecken zeigten wieder einmal, zu was sie auf der närrischen Bühne fähig sind.

Nachdem Stadtführer Fritz Ockenfels im Saal verzweifelt "seine Chinesen" vom Weinfest - Besucher aus dem Reich der Mitte, die sich seinerzeit etwas verirrt hatten - gesucht hatte, erschien nämlich "Et Spöckche" als Moderatorin der Prinzen-Casting-Show und zitierte einen Doppelgänger von Bürgermeister Adi Buchwald vor die Jury.

Schließlich gebe es den vom Erfolg verwöhnten Politiker nur einen unerfüllten Wunsch: "Einmal Prinz zu sein." Referenzen habe er genug, verriet sein närrisches Alter Ego. Etwa das tolle Parkleitsystem - mit, so der via Telefon in den Saal übertragene vermeintliche Kommentar von Stadtmanager Thomas Herschbach, seitenverkehrten Schildern.

Überhaupt, so verriet es der humoristische Vortrag: Der Stadtmanager sei ohnehin alles "schuld", wenn beim Stadtchef etwas schief gehen sollte. Etwa im Fall der Funk-Antenne auf dem Neutor. "Die strahlt so schön, da musst du nur noch die Bankkarte aus dem Autofenster halten und schon wird dein Einkauf abgebucht, bevor du das Einkaufscenter erreicht hast."

Auch andere Casting-Bewerber wie Christian Runkel von der "Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung", der als Prinz "von Kauf und Rausch" Karriere machen wollte, bekamen ihr Fett weg. Christa Daub, die Ehefrau von KG-Präsident "Al Funs", fand als Prinzen-Kandidat Gnade vor den Augen der Jury. Ebenso wie "Seine Deftigkeit", Bauer Frank, und Lieblichkeit Jungfrau Thomasine. Mehr "holde Weiblichkeit in Länge wie Breite" habe selbst die Karnevals-Hochburg Köln noch nie aufgeboten.

Dann kam die dramatische Wendung: Christa Daub wolle lieber Sitzungspräsidentin sein, und schon hatte Linz seinen Superprinzen: "Et Spöckche I.", genannt "Linda Lou". Mit ihrem Lieblingslied sorgte sie für einen tollen Ausklang. Dass es spät werden würde, hatte das "Scooter Team" zuvor erahnen lassen. Als rassige Kätzchen hatte es eine gekonnte Show geboten. Aber auch die übrigen sieben Corps hatten sich nicht lumpen lassen und Prinz Helmut I. mit seinen Adjutanten einen tollen Abend beschert.

Unter dem Jubel der Jecken war er - musikalisch unterstützt vom Fanfarenzug des TV Linz - eingezogen, sein Prinzenlied "Lang, dick, keen Hoor om Kopp" auf den Lippen. Dann widmete er sich dem närrischen Programm der Corps, mit dem Literat Wolli Klein einen Volltreffer gelandet hatte.