Kindertollitäten 2002/2003 : Daniela I. und Freddy I. kamen mit gelben Rosen
BEUEL Samstagabend, kurz vor acht in der Rheinhalle: Die Kinderprinzessin in spe steht auf der Brüstung und guckt auf den gut gefüllten Saal hinunter. "Ich hoffe, es geht bald los. Ich freu'' mich aufs Prinzessin sein, weil mein Kleid so schön ist und ich ganz viele Orden bekomme", erzählt die aufgeregte Daniela.
Ein bisschen aber musste sich die kleine Lieblichkeit noch gedulden, denn die Auftaktsitzung der Kaasseler Jonge begann zunächst mit der Verabschiedung des alten Kinderprinzenpaares.
"Jut jemacht", lobte Vereinspräsident Dieter Wittmann die beiden. Dann endlich marschierte der Elferrat mit dem neuen Kinderprinzenpaar in die Halle.
Prinzessin Daniela I. (Aretz) und ihr Prinz Freddy I. (Otten) machten sich auf Anhieb bei den Damen im Saal Freunde, indem sie dutzende von gelben Rosen verteilten. Klar, dass der Einmarsch drei Mal so lang dauerte wie sonst.
Bei der feierlichen Krönung bekam der kleine Prinz sein Zepter, die Prinzenkette und die langen Federn für die Kappe überreicht. Vor lauter Freude darüber fehlten ihm erst einmal die Worte, und er beriet sich flüsternd mit seinem Pagen Julian Fritzen.
Dann, bei der Vorlesung der Proklamation, war von Schüchternheit keine Spur mehr. "Wir fordern eine McDonald''s-Filiale in Oberkassel und den sofortigen Baubeginn eines Erlebnisbades", verkündete er laut, seine Prinzessin klatschte bekräftigend.
"Und außerdem wollen wir, dass der Elferrat gut auf uns aufpasst und uns jeden Wunsch von den Augen abliest", fügte er hinzu, Daniela I. drehte sich charmant lächelnd zu den Männern um.
Freddy und Daniela sind acht Jahre alt. Dass die beiden sich gut verstehen und ein souveränes Prinzenpaar abgeben werden, ist sonnenklar. Schließlich kennen sie sich schon lange, denn Daniela ist Freddys Cousine.
"Wir feiern diese Session ein bisschen mit einer Träne im Auge", sagte Michael Osterritter, Schriftführer der Kaasseler Jonge. Der Grund für den Wermutstropfen ist, dass Präsident Dieter Wittmann nach 25 Jahren sein Amt am Ende der Session abgeben wird. "Aber dafür hauen wir dieses Jahr noch mal richtig auf den Putz", versprach Osterritter lachend.
Im Laufe der Sitzung wurde Ernst Martin Heel, Schulträger des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums, als neuer Senator der Kasseler Jonge ernannt. Das weitere Programm des Abends wurde gestaltet von dem Tanzcorps Nixen, dem Büttenredner "Prinz Beukelar der Erste von der Rolle" und mit Musik von "De Bönnsche".
