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Im Karneval erwacht das Mittelalter

Im Karneval erwacht das Mittelalter

70 Aussteller präsentierten im Brückenforum die neuesten Fastelovends-Trends - Bunte Cyberloxx auf dem Kopf

Beuel. Der Countdown läuft. Nur noch knapp drei Wochen bleiben bis Sessionsbeginn, höchste Zeit für die rheinischen Jecken, sich Gedanken über das erste Kostüm, die Kamelle-Auswahl für den Wagen oder den richtigen Eisbrecher für die Fastelovendsitzung zu machen.

Viele Anregungen und Hilfestellungen bei der Sessionsplanung bot am Samstag zum neunten Mal das Karnevals-Kundenforum des Metro-Cash & Carry-Großmarktes Sankt Augustin im Brückenforum.

"Die Veranstaltung gehört mittlerweile für viele Jecken fest zum Sessionsbeginn", stellt Betriebsleiter Lutz Persch zufrieden fest. 70 Hersteller närrischer Utensilien wurde ein Rahmen geboten, ihre Waren zu präsentieren. "Manche Anbieter sind Zulieferer von uns, andere präsentieren hier erstmals ihr Angebot", sagte Persch.

Als absoluter Neuling im Fastelovend stellte Kirsten Bernert ihre Perückeninnovation Cyberloxx vor. Daumendick baumeln farbige Kunststoffsträhnen von ihrem Kopf herab. In unterschiedlichen Schattierungen scheinen die federleichten Polyesterlocken ständig in Bewegung zu sein. "Wir sind mit Cyberloxx ganz neu im Karnevalsmarkt", erklärt die Inhaberin.

Zwar gründete sie bereits vor drei Jahren ihren Fachversand, bisher wandte sie sich mit ihrem ausgefallenen Haarschmuck aber an die Fantasy-, Manga-, oder Cybergothic-Szene. "Entwickelt habe ich die Locken aus privatem Interesse. Irgendwann merkte ich, dass es dafür einen Markt gibt", so Bernert. Für Karnevalisten seinen die Haarteile sogar perfekt. "Sie wiegen fast nichts. Im Showtanz ist das zum Beispiel optimal", erklärt sie.

Als alter Hase im Karneval stellte das Kurzwaren-, Stoff-, Tanzsport- und Schneidergeschäft Kastenholz sein Angebot vor. Alles, was das kreative jecke Herz zur Kostümgestaltung verlangt, wird von dem Traditionsunternehmen angeboten. Für noch uninspirierte Narren hatten Nicole Poertgen und Peter Kastenholz beim Forum stets den richtigen Tipp parat.

"Absolut im Trend sind mittelalterliche Kostüme. Auch die in den letzten Sessionen beliebte Piratenverkleidung bleibt beliebt", so Poertgen. Sie sieht im selbst gemachten Kostüm entscheidende Vorteile: "Es ist einfach origineller als ein gekauftes von der Stange. Die Gefahr ist einfach nicht da, das jemand das gleiche Kostüm trägt", sagt sie.

Neben Herstellern und Anbietern von Kostümen, Wurfmaterial und Leckereien für den Zug oder die Sitzung stellten sich auch Showgruppen, Musiker und Unterhalter dem Publikum vor. "Wir haben ein kleines Bühnenprogramm mit 19 Künstlern vorbereitet", sagte Persch.

Auch dabei war der Bundesverband deutscher Männerballette. "Männerballett kommt immer mehr aus der belächelten Hupfdohlenecke raus", sagte Verbandsvorsitzender Arno Schatz. 2005 gegründet, ist der Verband mittlerweile auf 6 000 Mitglieder angewachsen. Knapp 700 Männerballette führt der Verband in seiner Vermittlungskartei.

"Mit dem Kundenforum bieten wir unseren Vereinen als Partner einfach einen Rahmen, in dem sie sich austauschen und kennenlernen können", sagte Persch. Viele Vereine würden dort auf neue unbekannte Künstler stoßen und Anregungen für ihre Veranstaltungen finden. Der Eintrittspreis der Messe geht an komplett an den Verein Hände zur Hilfe.