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Kamellestreit geht weiter

Kamellestreit geht weiter

Der Mööde Senat der Ehrengarde verlangt Schadenersatz

Bonn. Kisten voll Kamelle und dann noch ein verpasster Rosenmontagszug: Der derzeitige Ärger zwischen Bonner Ehrengarde und dem Festausschuss Bonner Karneval scheint das Vorurteil zu bestätigen, dass Funktionäre im Karneval noch am wenigsten Spaß verstehen. Die ganze Sache ist nun so verfahren, dass der sogenannte Ehrenrat schlichten soll.

Was war passiert? Viele Besucher am Straßenrand erinnern sich vielleicht noch an das gut 20-minütige Loch in den Reihen der Ehrengarde. Das kam zustande, weil der stellvertretende Zugleiter Thorsten Bachmann und der Mööde Senat der Ehrengarde sich über die nötige Anzahl von Wagenbegleitern stritten.

Am Ende waren es dem für die Sicherheit zuständigen Bachmann zu wenig, so dass ein Wagen des Senats im Zug nicht mitgehen durfte. Bachmanns Vater Horst - der Bonner Festausschusspräsident - liegt nun eine Beschwerde des Mööden Senats vor. "Er verlangt eine Entschuldigung und Schadensersatz." Denn schließlich wurden für einige tausend Euro Kamelle angeschafft, die letztlich nicht unters Volk kamen.

Die Fronten sind mittlerweile so verhärtet, dass Horst Bachmann den Ehrenrat einschalten will. Dieses neutrale Gremium mit fünf Mitgliedern und zwei Ersatzleuten - an der Spitze Ex-Stadtdirektor Arno Hübner - soll nun die Wogen glätten. "Der Ehrenrat soll den Frieden im Festausschuss wahren", sagt Bachmann. Das hat Hübner wohl auch vor und hofft "auf eine versöhnliche Lösung".

Sollten alle klärenden Gespräche scheitern, käme es zu einem formalen Verfahren, das nach den Regeln der Strafprozessverordnung läuft. "Das geht da zu wie vor Gericht", sagt Bachmann. In seiner 16-jährigen Amtszeit sei es aber noch nie zu solch einem Verfahren gekommen. Er kann sich auch nicht erinnern, dass es davor schon mal der Fall war.

Für den nächsten Zug hat der Festausschuss nun entschieden, dass die Sicherheitsbestimmungen strikt eingehalten werden müssen. Dann soll gelten: An jeder Achse eines Gespanns aus Trecker und Anhänger muss jeweils ein Wagenbegleiter mitlaufen.