1. Narren-News
  2. Hardtberg

Den Orden bekommt der jecke Gast aus Sydney

Den Orden bekommt der jecke Gast aus Sydney

Dransdorf/Lessenich: Ob Mariechen oder Mexikaner, Cowboy oder Indianer: Im Straßenkarneval kommt jeder auf seine Kosten - Auch die Gehörlosen sind wieder mit einem Wagen dabei

Dransdorf/Lessenich: Das kleine Mariechen tat sich sichtlich schwer. Zwischen Techno und "Schau mir in die Augen" den richtigen Takt für die Choreografie zu halten, gestaltete sich schwierig. Dennoch: Sie schlug sich wacker und bereitete den Zuschauern entlang des Zugweges in Dransdorf sichtlich viel Freude. Mariechen sämtlicher Couleur waren am Samstag in Dransdorf vertreten; und musizierende Mexikaner, Cowboys und Indianer, Vogelscheuchen, das Dransdorfer Gruselkabinett, Piraten, Sonnenblumen, Clowns und Teufel brachten es zusammen auf "staatse" 1 500 Zugteilnehmer.

"Es hat alles - dank der vielen Helfer - reibungslos geklappt. Und: Wir sind im Trockenen fertig geworden", strahlte der Pressesprecher der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft (GDKG), Hans Krämer am Schluss über das ganze Gesicht. Seine Erleichterung war ihm deutlich anzumerken.

Auch die Bonner Gehörlosen Karnevalsgesellschaft war - nach erstmaliger Teilnahme im vergangenen Jahr - wieder mit einem bunten Wagen vertreten. An der Dransdorfer Kirche St. Antonius moderierte eine Gebärdendolmetscherin den Veedelszoch. Alleine die GDKG stellte zwölf Wagen. Da wurde ordentlich zwischen Herren- und Damensenat getrennt, die Tollitäten aus der letzten Session - traditionell im "Jahr danach" noch einmal dabei - warfen ebenso reichlich Kamelle wie die amtierenden Regenten. Bert I. und Brigitte I. sowie das Kinderprinzenpaar Andreas II. und Michaela II. hatten zunächst zum Prinzenempfang in die Sparkasse geladen, draußen stieg das Biwak, bevor es zum echten Highlight der jecken Jahreszeit ging.

In Lessenich/Meßdorf hatten sich die Jecken ebenfalls zunächst beim Biwak des Meßdorfer Karnevalsclubs (MKC) im Wendehammer an der Martin-Legros-Straße in Stimmung gebracht.

Der Meßdorfer Kindergarten bildete die "bunte Ouvertüre" des Zuges. Über 50 kleine Clowns wuselten den anderen 32 bunten Gruppen voran. Als ebenfalls besonders farbenprächtig fielen die "Wundertüten" ins Auge. Bei ihrer elften Zugteilnahme nahmen sie nicht - wie andernorts häufig zu sehen - den Euro aufs Korn. Vielmehr präsentierten sie sich als europäische Mischung und zeigten sich stolz in ihren diversen Landestrachten.

Seine helle Freude an dem rheinischen Treiben hatte Jupp Hain. Er hatte, unter anderem wohl für die weiteste Anreise, im Rahmen des Biwaks den Sessionsorden des MKC erhalten. Der Mann kam immerhin vom anderen Ende der Erde - aus Sydney im fernen Australien.