Die rheinische Mundart fällt ihr noch schwer

Medinghoven. (jma) Wenn so viel Besuch im Studio eintritt, kann man schon mal vergessen, dass das rote Licht wieder für Sendung leuchtet: "Liebe Hörer, da bin ich wieder", plaudert Rita Ohlert dann munter in ihr Mikrofon, auf dem ein Aufkleber von "Radio City" klebt.

Seit fast 25 Jahren moderiert Ohlert wöchentlich den Patienten-Sender des Malteser-Krankenhauses, zum 24. Mal steht karnevalistischer Besuch an: Die Wäscherprinzessin Melanie II. ist in Ohlerts kleines Studio gekommen - mit großem Hofstaat: Obermöhn Evi Zwiebler sitzt direkt neben ihr, zwei Wäscherinnen behalten Kostüm und Zepter der Prinzessin im Auge.

"Es ist wirklich schade, dass man durchs Radio nichts sehen kann, liebe Leute", sagt Ohlert, "so bezaubernd sieht unsere Melanie aus." Zu sehen bekommen die Patienten die Prinzessin zwar zunächst nicht, dafür begrüßt die frisch proklamierte Melanie die Hörer mit karnevalistischen Weisheiten.

"So richtig platt sprechen kann ich noch gar nicht, das lerne ich erst noch", verrät sie Ohlert später. Dabei stammt die Wäscherprinzessin aus einer karnevalistischen Familie: Ihre Mutter ist die seit vielen Jahren bekannte "Madame Motterboddem", ihr Vater der Ruderich. "Als Neunjährige bin ich ganz allein zum Festausschuss gegangen und habe mich dort als Kinderprinzessin angemeldet", sagt Melanie.

Ihre Eltern hätten ganz schön gestaunt, als sie es dann auch tatsächlich wurde. "Na, das hätte ich auch", sagt Ohlert, "aber ich habe ja bloß zwei Söhne." Dann gibt sie ihrem Assistenten ein Zeichen: "Musik bitte - der Waschsalon." Während die Musik läuft, plaudert sie mit Obermöhn und Wäscherprinzessin über die Proklamation.

"Ich bin schon stolz, dass die Wäscherprinzessin ihren ersten Besuch stets uns abstattet", sagt Ohlert. Nächstes Jahr - "so Gott will" - komme die 25. Prinzessin zu ihr ins Studio. Auch dann wird sie ihren Patienten erklären, woher sie eigentlich kommt, die Tradition von Wäscherprinzessin und Weiberfastnacht in Beuel. Denn während die Hörer von Radio City ständig wechseln, bleibt eins immer gleich: Rita Ohlert am Mikrofon.