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Die Augustiner Narren regieren bis Aschermittwoch das Rathaus

Die Augustiner Narren regieren bis Aschermittwoch das Rathaus

Garden und Tollitäten überlisteten Oberguru Klaus Schumacher im Augustiner Rathaus.

Sankt Augustin. Der Amtsschimmel wieherte sorgenvoll, der Chor der Pleitegeier krächzte redlich, und der Bürgermeister kämpfte wortgewaltig an vorderster Front. Doch er konnte der anstürmenden Narrenschar noch so schlagkräftige Argumente entgegenschleudern. Die nötige Durchschlagskraft der Paragrafenreiter verpuffte an der Front der närrischen Herrscher.

Die im Rathausmuff gefangenen Büroklammerverbieger mussten weichen. Seit Freitag ist es amtlich: Die Augustiner Narren regieren bis Aschermittwoch das Rathaus und verdammten Bürgermeister und Oberaktenwälzer Klaus Schumacher zur Untätigkeit in seinem geliebten Beamtentempel, der an Wieverfastelovend kurzerhand vom Rat- zum Freudenhaus umfunktioniert wurde.

Das Augustiner "Jeschmölz", angeführt von Prinz Jürgen IV. und Augustina Claudia I., Mendens Dreigestirn mit Prinz Thorsten I., Jungfrau Michaela und Bauer Marco und Meindorfs Kinderprinzessin Lara I. hatte sich formiert, die Karnevalsgesellschaften der Stadt bezogen vor dem Rathaus Stellung - und alle zeigten sich sturmerprobt, wollten unbedingt am ausschweifenden Leben der Tackerdrücker teilhaben.

Um das zu verhindern, war "Hippieobermotz" Schumacher angetreten. Doch seine Weichei-Taktik ging nicht auf. "Make peace not war", "Love" und "Joy" und freie Liebe propagierten die Pfennigfuchser, um die jecke Schar zu umarmen. "Helft uns die Sonne putzen, damit sie scheint für alle hier und ist uns so von Nutzen", schmeichelte der Rathauschef. Doch die Majestäten ließen sich angesichts der Regenwolken über dem karnevalistischen Schlachtfeld nicht einlullen. "Dann blasen wir zum Sturm geballt und werden es erringen.

Den Sieg über den Langhaarjeck und dieses Haus gewinnen", rief Prinz Jürgen IV. unbeeindruckt seinem Widersacher zu. "Was redet ihr von Liebe frei, wir sind hier Tollitäten, und wir wollen rein in dieses Haus - mit Pauken und Trompeten", schallte es aus dem Mund der Kinderprinzessin Lara I. "Wenn der Langhaarküchenmop nicht aufmacht, gibt's was drauf", stimmte Mendens Prinz Torsten I. in den angriffslustigen Prinzenchor ein.

Grund genug für die angetretenen Verteidiger, bei den deutlichen Worten die Taktik zu ändern und ihr wahres Gesicht zu zeigen: "Oh, du Stumpfhosenmatz. Wir haben abgestimmt. Die Beamten dieser tollen Stadt sind auf Freude getrimmt. The House of Joy jetzt uns gehört für die nächsten Tage. Der Bürger darum draußen bleibt und wird uns nicht zur Plage", steuerte Schumacher wieder auf Konfrontationskurs. Doch der Oberguru Augustins musste sich der List der Narren geschlagen geben. Als "Baghwan-Jünger voller Frieden" schlichen sich Gardisten ins Rathaus ein. "Die Schlösser wir gekappt" rief er laut und Hippie-Klaus versorgt nun die jecke Schar bis Aschermittwoch mit "Manna".